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UETTINGEN: Zieht ein Mohr ins Rathaus ein?

UETTINGEN

Zieht ein Mohr ins Rathaus ein?

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    Keine Nachwuchs-Sorgen:  Die Kleinpariser Narren aus Uettingen können aus dem Vollen schöpfen. Nur fürs Männerballett sind diese Mädchen nicht geeignet, allenfalls in einigen Jahren als Trainerinnen.
    Keine Nachwuchs-Sorgen: Die Kleinpariser Narren aus Uettingen können aus dem Vollen schöpfen. Nur fürs Männerballett sind diese Mädchen nicht geeignet, allenfalls in einigen Jahren als Trainerinnen. Foto: Fotos (3): Joachim Schwamberger

    Wenn in der Redensart „Kinder und Narren sagen die Wahrheit“ auch nur ein Fünkchen Wahrheit steckt, dann wissen die Besucher der 21. Prunksitzung des Kleinpariser Faschingsclubs seit Samstag, weshalb der ursprüngliche CSU-Bürgermeisterkandidat, ein externer junger Nachwuchs-Mann, noch vor seiner Nominierung das Handtuch geworfen hat. Die Little Condomes sagten's laut: Die Alten ham's versaut...!

    Ansonsten blieb der im Ort laufende Wahlkampf im Hintergrund. Der „Mohr“ Fabian Häuslein versprach ein interessantes Ergebnis, Christa Tittel bat, „egal wer's wird, er soll net hol unsere letzte Kohle, sonst soll ihn, Sie wissen schon wer, hole!“ Die „Schneesenger“ gaben die Weisheit von sich, „dass es entweder ein Schwarzer wird oder eine Frau.“ Sie sollten sich sagen lassen: Wenn's der Herbert wird, ist es ein politisch Schwarzer. Und Bettina? Die hat bekanntlich kohlschwarzes Haar!“ Die stets in Dunkelkohlrabenschwarz gewandeten Text- und Sangeskünstler kennen sich bekanntlich mit dieser Farbe exzellent aus.

    Sitzfleisch gefragt

    Sechs Stunden Faschingssitzung – da war ganz schön strapazierfähiges Sitzfleisch vonnöten. Dass es nicht langweilig wurde, lag vornehmlich an den farbenprächtigen Auftritten der Tanzgarden. Insgesamt acht akrobatische Nummern gab es zu bewundern, eine augenfälliger als die andere. Selbst der Auftritt der mittlerweile etwas faltig gewordenen Relikte aus der Gründerzeit des Männerballetts vor 33 Jahren gefielen, und zwar nicht nur den Gästen. Die männlichen Tanzmäuse aus mehr als drei Jahrzehnten, mittlerweile fast allen Gewichtsklassen zugehörig, fanden Gefallen an sich selbst und zeigten die tänzerischen Höhepunkte ihrer eigen Leistungskraft und der Engelsgeduld ihrer bisherigen Trainerinnen.

    Klar: Fescher, frischer und forscher präsentierten sich die aktuellen Garden. Die Erste Garde zeigte ihre neuen Kostüme, die Purzelgarde schüttelte sich im Meerwasser-Rock, Juniorgarde, Teenie-Girls, die Kleinpariser Schautanz-Mädels und die Nachwuchsgarde machten deutlich: Wer solche Mädels (und sogar zwei Jungs mischten fröhlich mit) in seinen Reihen weiß, kann sicher sein: Hier geht der lokale Fasching so schnell nicht unter. Tanzmariechen Melina zählt mit ihrer Gelenkigkeit ebenfalls zu den Garanten für eine akrobatische Zukunft.

    Dass nicht nur schwungvolle Artistik, sondern auch eine eher hintergründiger Botschaften echte karnevalistische Treffer sind, sorgen die Leute in der Bütt.

    Tipps für den Landrat

    Christa Tittel, das Uettinger Faschings-Urgestein schlechthin, begrüßte besonders den Elferrat, den man nur zur Zier und nicht zu was Vernünftigem brauche. Landrat Nuss und seiner jungen Gattin riet sie, sich an den Heesters' zu orientieren. Dann habe der Eberhard auch in hohem Alter noch 'ne junge Frau. Der Pippo wolle jetzt in den Bürgermeisterwahlkampf eingreifen, weil er von den Frauen so viele Stimmen bekomme. Auch wisse sie jetzt den Begriff Anlieger einzuordnen: die, die immer 80 Prozent bezahlen müssen.

    Der „Mohr“ (Fabian Häuslein) klagte über die an allen Ecken und Enden tropfende und ächzende Aalbachtal-Halle und eine mögliche wundersame Wandlung zur Schwimmhalle, berichtete über die Jagd „uniformierter Bullen“ auf ausgebüxte Pferde, die Feststellung eines Uettingers, ob der Asphalt auf der neuen Straße wirklich flüstert und drückte seine Angst um den Fortbestand der Kirchweih aus. Es sei an der Zeit, dafür einen Vereinsring zu gründen.

    Pater Pedro Laudi wollte auswandern, weil der Zahn der Zeit in Uettingen an so vielem nage: Barbarossa-Saal, Alte Schule, Kindergarten, Kirche, Martin-Luther-Haus. Seine Bushaltestellen-Bekanntschaft Doris Seubert beruhigte er, dass er nicht nach Remlingen wolle: „Wer will denn da scho hie?“

    Die „Schneesenger“ ließen den Beitrags-Zankapfel Raiffeisenstraße nochmals im Lied hochleben: „Unner alde Strass“. Sie verabschiedeten Bürgermeister Charly Meckelein und bedauerten, dass sie selbst mit der Zeit immer weniger werden. Die „Little Condomes“ jammerten über den Renovierungsstau in der Aalbachtalhalle und fragten, ob ein Neubau nicht günstiger komme. Einfacher wäre eine Finanzierung gewesen, wenn das Finanzamt dem Verschönerungsverein nicht eine so horrende Steuernachzahlung aufgebrummt hätte.

    Die Mitwirkenden:

    Purzelgarde: Jessica Werner, Hanna Staus, Letizia Herrmann, Maria Grazia Stollberger, Olivia Kaspers, Emily Hemm, Felicita Wind, Laura Konings, Jana Endrich, Jule Höfer, Selina Häuslein, Pauline Büttner, Maja Meckelein, Antonia Friesacher, Aileen Hemm, Lina Endrich, Ashley Hemm, Gentijana Bauer, Elena Pfau, Maike Kaspers, Mia Rupprecht, Nele Höfer, Fabrizio Stockmann, Linus Ramnick – Trainerinnen: Eva Wiesinger, Claudia Stockmann;

    Erste Garde: Alexandra Huller, Jenny Martha, Linda Rippel, Katja Tittel, Rebecca Graf, Ronja Meckelein, Kristin Martha, Amelie Weimer, Clara Rippel, Isabell Scheiner – Trainerinnen: Daniela Körner, Julia Schmidt;

    Juniorengarde: Hannah Beyer, Selina Fuchs, Tamina Kappes, Carina Meckelein, Melina Pfister, Lucy Rosenwirth, Ina Schleßmann, Denise Werner, Lea Wetzel – Trainerinnen: Nadine Fuchs, Annabelle Bauer;

    Teenie-Girls: Selina Fuchs, Julia Helbig, Lavinia Friemel, Melina Pfister, Anika Zorn, Angelina Götz, Antonia Fuchs, Tamina Kappes, Carina Meckelein, Lisa Karl, S. B., Elisabeth Jaborek, Hannah Bayer, Evelyn Kirchhof, Nicole Meckelein, Denise Werner, Paula Schätzlein, Emilia Gögl, Leonie Rosenwirth, Elli Klopf, Leonie Hofmann, Julia Seidel – Trainerin: Monika Fuchs;

    Nachwuchsgarde: Annabell Bauer, Clara Rippel, Eva Bauer, Gianna Memmel, Jenny Martha, Katharina Wagner, Lisamarie Bauer, Milena Osborne, Pia Rippel, Sabrina Haß, Sina Bähr, Sinnikka Balling, Sophia Behon – Trainerinnen: Katharina Müller, Marina Meckelein;

    Kleinpariser Schautanzmädels: Stephanie Krapf, Corinna Slodwinsky, Franziska Engel, Franziska Jordan, Daniela Körner, Alexandra Huller, Linda Rippel, Katja Tittel, Tina Emmerling, Janne Hannsen, Nina Gensler, Isabelle Scheiner, Stefanie Walter, Kristina Dieter, Laura Haß, Ronja Meckelein, Lisa Förster – Trainerin: Stephanie Krapf;

    Junioren-Tanzmariechen: Melina Pfister – Trainerin: Nadine Fuchs;

    Männerballett: Wolfram Geiger, Sven Hahm, Klaus Stollberger, Mario Seufert, Ralph Rupprecht, Christian Endrich, Bernard Seufert, Manuel Bachmann, Helge Haß, Christian Schätzlein, Frank Meckelein, Patrick Friesacher, Kevin Schebler, Markus Wind, Jens Leibold, Norbert Huller, Wilhelm Rippel, Heinrich Meckelein, Horst Kaspers, Kai Beuschlein, Thorsten Kurz, Manfred Westermann, Roland Triebig – Trainerinnen: Kathrin Endrich, Kerstin Ramnick;

    Schneesenger: Ralf Endres, Norbert Weimer, Rainer Häuslein, Erhard Schwab, Wilhelm Rippel, Josef Kampert – Leitung: Josef Kampert;

    Little Condomes: Daniel Brehm, Sebastian Dürrnagel, Sven Hahm, Thomas Schätzlein, Oliver Scheller, Thomas Sparfeld, Klaus Westermann, Thomas Büttner, Max Kampert – Leitung: Klaus Westermann.

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