Vier Flötenfachfrauen begeisterten und überzeugten im Halsheimer Amviehtheater. "La Lusignola" - die italienische Nachtigall, so nennen sich vier deutsche Kehlen, die sich beim gemeinsamen Studium in Würzburg kennen lernten und dem Anspruch ihres Namens mehr als gerecht werden.
Inge Lobisch, Martina Pohl-Blaschko, Margarete Wittenberg und Andrea Junger, die äußerst charmant und informativ durch den Abend führte, sind alles Flötenfachfrauen, von denen jede ungefähr zehn Flöten besitzt. So wurde die ganze Flötenfamilie erst einmal vorgestellt, vom Garkleinflötlein bis zum Großbass, der schon gar nicht mehr an eine Flöte erinnert, sondern eher an eine Orgelpfeife.
Experimentierfreude
Wem bei Blockflötenquartett braves Flötenvorspiel vorschwebt, hat weit gefehlt, denn mit viel Können, Witz und vor allem auch Experimentierfreude ging das Frauenquartett "zur Flöte". Es wurde gepfiffen, gezischt, geklatscht. Und es wurden sogar als Szenenwechsel Turnschuhe und Käppi passend zum Stück "Der Jogger" angelegt.
Alle Abwechslung wurde von großer Virtuosität getragen, die einen Querschnitt vom ersten notierten Instrumentalstück aus dem 14. Jahrhundert bis zur Titelmelodie von "The Pink Panther" bot. Schmachtende Liebeslieder, Handfestes zum Essensgelage, Variationen zu Stevie Wonder, italienische Urlaubsweisen à la Celentano oder ein Tango für Elise - und dies alles mit meisterlichen Tönen.
Mit Pauke und Applaus
Von Paukenschlag begleitet zogen sie ein, und mit großem Beifall zogen sie aus, nachdem sie als Zugabe ein Lied für die Hausleute Anette und Franz Berwind in fränkischer Art aufspielten.
Schade, dass der Kreis der Blockflötenfreunde klein ist. Das Amviehtheater verabschiedete sich mit diesem Abend für dieses Jahr und wird ab 2001 als Kunstbühne Amviehtheater einladen.