Dem Wanderer soll deutlich gemacht werden, dass der Wald nicht nur eine Ansammlung vom Bäumen ist, ein Meer von dichtem Grün und ein riesiges Biotop von „atemberaubend frischer Luft“. All jenen, denen es nicht nur darauf ankommt, möglichst viele Kilometer zu absolvieren, möchten die Touristiker den Spessart als Erholungsraum mit reicher Geschichte und markanten Anlaufstellen vorstellen. Seit 51 Jahren gibt es amtlich ausgewiesene Naturparks, inzwischen insgesamt 96 in Deutschland. Einer davon ist der Naturpark Spessart. Er umfasst 170 000 Hektar, 336 davon sind Esselbacher Gemeindewald.
Ein besonders attraktiver Wanderweg erstreckt sich am Nordosthang des Heinrichsbaches zwischen der Staatswaldgrenze „Bischbrunner Forst“ und der alten Wachenmühle. Forstoberrat Christoph Langguth vom Amt für Landwirtschaft und Forsten, Herbert Kirsch vom Naturpark Spessart sowie die Bürgermeister Peter Knobeloch aus Schollbrunn und Klaus Hofmann stellten ihn jüngst der Öffentlichkeit vor.
Bemerkenswertes aus der Historie und Ökologie entdeckt der Wanderer bei seiner Tour am Wegesrand. Ausgangspunkt ist der Esselbacher Ortsteil Steinmark. Einen Parkplatz findet der Wanderer am Ortseingang. Man kann sich dann geradeaus nördlich auf die Schleifthorstraße begeben. Dies ist gleichzeitig ein Abschnitt des Spessart-Fernwanderweges Nr. 71 von Altenbuch nach Bad Orb. Nach etwa 450 Metern zweigt ein Wanderweg nach links in Richtung Friedenslinde und zum Schächerloch ab.
Ein markanter Punkt an der Strecke ist der so genannte Gäns-See. Zu ihm gelangt, wer an der Friedenslinde nicht nach rechts zum Schächerloch abbiegt, sondern sich links hält, also grob in Richtung Bischbrunn. Noch bevor der kleine Weiher im Blickfeld erscheint, entdeckt der Wanderer eine alte knorrige Eiche. Sie dürfte laut Langguth vielleicht 180 Jahre sein, obwohl sie weitaus älter wirkt. Erstaunlich breit ist sie geworden, weil sie als Solitärbaum ohne Wuchskonkurrenz um sich herum gediehen ist. Im Wald selbst strebt es das Forstamt an, dass die Bäume in Konkurrenz aufwachsen und der Schaft sich möglichst hoch und astfrei ausbildet.
Folgt der Wanderer dem Schleifthorsträßchen ab Steinmark weiter, so gelangt er zum Schleifthor-Wanderparkplatz im Steinmarker Wald gegenüber dem Fürstlich-Löwensteinschen Park. Von dort geht es 1,5 Kilometer bergan zur Karlshöhe, die mit einer rustikalen Gastwirtschaft und dem fürstlichem Jagdschlösschen wartet. Vom Schleifthor aus erreicht man auf dem Forstweg im Talgrund nach etwa 2,5 Kilometern das Forsthaus „Faun“ am Wagenbach. Von dort weist ein Schild zur Neuen Wachenmühle, wo eine weitere Einkehrmöglichkeit besteht.