Aus Rundfunk und Fernsehen, sowie durch zahlreiche Schallplatten und CDs bekannt, enttäuschte die hochkarätige Kapelle die Erwartungen der über 400 Besucher sicherlich nicht. Der Name Robert Payer wird in der volkstümlichen Blasmusik oft gemeinsam mit Ernst Mosch genannt, seine Burgenlandkapelle existiert schon seit 1960. Er hat sich einen Namen mit zahlreichen Eigenkompositionen gemacht, die bei allen Blasmusikern bestens bekannt sind und häufig nachgespielt werden.
So war der Wiedererkennungswert der meisten Lieder groß an diesem Abend, bei beliebten Melodien wie „Lasst Euch grüßen“, „In der Weinschänke“, „Schöne Serenade“ , „Wenn der Wein blüht“ ließ es sich gut schwelgen. Auch Sängerin Andrea trug mit Liedern wie „Eine Rose für Dich“, „Die Musikanten spielen auf“ oder dem „Burgenländer Lied“, einer schönen Komposition neueren Datums, zum Gelingen des Abends kräftig bei.
Auch mitreißende, schmissige Märsche wie zum Beispiel der „Hoch- und Deutschmeister Regimentsmarsch“ waren zu hören und einige tschechische Stücke, deren Namen und Komponisten für den Conferencier Werner „Mulle“ Müller, der durch den Abend führte, fast nicht aussprechbar waren, sie aber wunderschöne Melodien beinhalteten, die von der Kapelle mit äußerster Präzision wiedergegeben wurden. Passend dazu gab es in Neuendorf ein Original Böhmisches Schwarzbier, das sich viele schmecken ließen. Obwohl der Abend über vier Stunden dauerte, wurde es nicht langweilig: Ein Feuerwerk aus Melodien, abwechslungsreichen Stücken mit Soli in den einzelnen Registern war zu bewundern. Sowieso gab es viel Bewegung auf der Bühne, professionell wurde aufgestanden, mit den Instrumenten gewedelt – kurz, kräftig Stimmung gemacht, die sich auch sofort aufs Publikum übertrug. Einziger Wermutstropfen des Abends war dann auch die Lautstärke, die sich immer wieder enorm steigerte, aber sicherlich mit der Freude und dem Elan der Musiker zusammenhing. Für Spaß sorgte noch der eigens mitgebrachte Conferencier „Mulle“ Müller aus Stuttgart, der viele Witze mitgebracht hatte, die Musiker einzeln namentlich oder nach Register vorstellte, zu jedem einen Spruch parat hatte.
Ein Highlight gab es, als Müller kurz vor Schluss den Schlagzeuger Peter als „wieder auflebenden Ernst Mosch“ ankündigte: Plätze wechselten auf der Bühne und der eigentliche Schlagzeuger wurde zum Dirigent. So viel Einfallsreichtum wurde belohnt und das begeisterte Publikum erklatschte sich mit „Standing Ovations“ nach Mitternacht noch vier Zugaben. Conferencier „Mulle“ hatte nicht übertrieben, als er Robert Payer als mit „74 noch frisch und fit“ und als „Mercedes unter den Kapellmeistern“ bezeichnete.