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MARKTHEIDENFELD: Zum guten Namen muss gute Erreichbarkeit kommen

MARKTHEIDENFELD

Zum guten Namen muss gute Erreichbarkeit kommen

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    Diese Studierenden sowie der das Projekt betreuende Professor Dr. Steffen Hillebrecht untersuchten den Arbeitsmarkt im Raum Main-Spessart.
    Diese Studierenden sowie der das Projekt betreuende Professor Dr. Steffen Hillebrecht untersuchten den Arbeitsmarkt im Raum Main-Spessart. Foto: Foto: FHWS / Meike Försch

    Was können Firmen im Landkreis Main-Spessart tun, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, und auf was achten potenzielle Bewerber bei der Wahl ihres Ausbildungsplatzes? Dies waren zwei der Fragen, denen Studenten der Hochschule Würzburg-Schweinfurt bei einem Semesterprojekt des Schwerpunkts Personal nachgingen. Das Fazit: Je sicherer der Arbeitsplatz erscheint und je leichter er für die Interessenten erreichbar ist, umso größer sind die Aussichten für die Unternehmen.

    Hervorragender Wirtschaftsstandort

    Vertreter von zehn Unternehmen aus der Region wurden laut Pressemitteilung der Hochschule befragt. Dabei handelte es sich nach Angaben des die Studenten betreuenden Professors Dr. Steffen Hillebrecht um ganz große Unternehmen aus Lohr und Marktheidenfeld ebenso wie um Mittelständler mit 150 Mitarbeitern. Der Branchenmix sei entsprechend der Wirtschaftsstruktur im Landkreis breit gestreut gewesen. Als Wirtschaftsstandort ist Main-Spessart hervorragend: Arbeitslosigkeit von nur 1,7 Prozent, hoher Freizeitwert, moderate Lebenshaltungskosten, vielfältige Branchenstruktur. Und doch sehen die Unternehmen große Schwierigkeiten, Nachwuchskräfte für Ausbildung und Berufseinstieg zu gewinnen.

    201 Schüler von Gymnasien, Realschulen und Mittelschulen ab 15 Jahren wurden von den Studenten ebenso befragt wie 62 verschiedene Studenten aus Wirtschaft und Ingenieurwesen. Dabei zeigte sich laut Pressemitteilung, „dass bei der Wahl des Unternehmens vor allem die Bekanntheit des Unternehmens und eine gute Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wichtig sind“.

    ÖPNV macht Würzburg attraktiver als Urspringen oder Gräfendorf

    Auf Nachfrage konkretisiert Prof. Hillebrecht: „Wenn Schüler als Azubis geworben werden sollen, muss die Erreichbarkeit mit ÖPNV gewährleistet sein – das heißt, mehr als dreimal täglich eine Busverbindung in jede Richtung – gerade für Leute in Ausbildung mit wenig Geld, die (noch) nicht über ein eigenes Fahrzeug verfügen. Und allem Anschein nach sind Unternehmen wie Koenig & Bauer in Würzburg interessanter, da an der Bus-/Bahn-Falllinie nach Würzburg, als das innovative Start-up in Urspringen oder Gräfendorf.“

    Und die Firmen müssen den jungen Menschen eine Perspektive bieten. In erster Linie geht es hier, das hat die Untersuchung ergeben, um sichere Arbeitsplätze, um Arbeitsplätze, die auch Entwicklungspotenzial bieten im Sinne von persönlicher Entwicklung. Hillebrecht und seine Stundenten schließen daraus, „dass die Region durchaus gute Chancen hat, junge Leute in der Region zu halten, wenn attraktive Ausbildungs- und Arbeitsangebote vorhanden und diese gut erreichbar sind.“

    Schulen sollen zur beruflichen Orientierung beitragen

    Daneben seien auch die Schulen gefordert, für eine stärkere Praxis- und Berufsorientierung zu sorgen, damit sich die Schüler einen Eindruck von möglichen Ausbildungsberufen und interessanten Arbeitgebern machen können. Handlungsbedarf sieht die Projektgruppe daher vor allem in umfassenden, zielgruppengerechten Informationsangeboten – von der regionalen Social-Media-Plattform über Berufsberatung bis hin zu Messen. Zudem sei die öffentliche Hand gefordert, eine bedarfsgerechte Verkehrsinfrastruktur zu sichern.

    Ein Semesterprojekt von drei Monaten könne freilich bei vielen Fragen nicht in die Tiefe gehen, gibt Prof. Steffen Hillebrecht zu bedenken. Angesichts der Ergebnisse läge eine vertiefende Untersuchung nahe, wirbt er in Richtung Unternehmen und Gebietskörperschaften für eine breit angelegte Studie mit rund 50 bis 100 Unternehmen und jeweils etwa 1000 Schülern und Studenten. Mit diesem statistisch verlässlichen Instrument könnte man dann einige Jahre arbeiten, meint er und merkt an: „Aus meiner Sicht würde man mit einem mittleren fünfstelligen Etat hier viel bewirken können.“

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