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KARLSTADT: Zur Eröffnung gab's Strafzettel

KARLSTADT

Zur Eröffnung gab's Strafzettel

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    Geschäft wieder ausgeräumt: Christiane Handwerker, Inhaberin von „Princess Brautmoden“, zieht mit ihrem Laden aus der Karlstadter Altstadt nach Würzburg um.
    Geschäft wieder ausgeräumt: Christiane Handwerker, Inhaberin von „Princess Brautmoden“, zieht mit ihrem Laden aus der Karlstadter Altstadt nach Würzburg um. Foto: Foto: Klaus Gimmler

    Es war nur ein kurzes Gastspiel, das „Brautmoden Princess“ in Karlstadt in der Hauptstraße 69 gegeben hat. Mit einer großen Feier wurden die Geschäftsräume erst Ende Mai eröffnet, jetzt sind die Brautkleider, Schärpen und Anzüge wieder verschwunden und die Regale leer. Das Geschäft ist nach Würzburg in die Augustinerstraße umgezogen. Die Inhaberin Christiane Handwerker ist darüber nicht unglücklich. „Wir haben eine Top-Adresse in Würzburg gefunden, da musste ich zuschlagen“, sagt die Frau des Karlstadter Radiologen Dr. Mathias Handwerker.

    Dabei hatte sie erst vor wenigen Monaten mit großem Enthusiasmus das Geschäft in Karlstadt eingerichtet. Das sieht man den Räumen mit 350 Quadratmeter Ladenfläche auch an. Die stilvollen Regale und die Verkaufstheke sind aus einem Guss und eine moderne Beleuchtung zieht den Blick des Kunden weit ins Innere. Dennoch ist Christiane Handwerker überzeugt, dass der Umzug die richtige Entscheidung ist.

    Als wichtigsten Grund nennt sie die Perspektiven, die ihr die neue Lage bietet. Der Verkaufsfläche sei ähnlich groß und die Pacht bezahlbar. Da habe sie nicht lange gezögert. Brautmoden habe sie auch in Karlstadt verkaufen können, sagt die Betriebswirtschaftlerin, die vor ihrem Studium Modedesign studiert hat. Einige der angebotenen Brautkleider hat sie selbst entworfen.

    Vom neuen Standort verspricht sich Christiane Handwerker ein besseres Geschäft beim Verkauf von Accessoires wie Handtaschen, Schuhen, Schmuck, Strümpfen oder Zylindern. Dies sei in Karlstadt nicht so gut gegangen.

    Ärger über die Stadt Karlstadt

    Sie verhehlt allerdings nicht, dass sie sich sehr über die Stadtmarketing GmbH, den Gewerbeverein und die Stadt Karlstadt geärgert hat und dass dies auch ein Grund für ihren Abschied ist. Zur Eröffnungsfeier mussten sich ihre etwa 120 Gäste Parkplätze suchen. Manche taten dies dort, wo das Parken nicht erlaubt ist und erhielten prompt einen Strafzettel. Auf ihren Kundenparkplätzen war ein teures Catering aufgebaut. Als sie von den Strafzetteln erfahren hatte, habe sie die auf der Feier anwesenden Dietholf Schröder, Martin Krause und die Vertreterin der Stadt, Dritte Bürgermeisterin Anja Baier, gebeten, sich für eine Ausnahme einzusetzen, „schließlich handelte es sich um die Eröffnung des schönsten Geschäfts in Karlstadt“. Als dies nicht bewilligt wurde, habe sie ihren Austritt aus dem Gewerbeverein erklärt. Es sei ihr nicht ums Geld gegangen, sondern um den Eindruck, den ein Strafzettel zur Eröffnungsfeier hinterlässt.

    „Ja, das ist unglücklich gelaufen“, bestätigt Dietholf Schröder von der Stadtmarketing GmbH auf Nachfrage. Er habe sich mit der Bitte von Christiane Handwerker an das Ordnungsamt der Stadt gewandt, könne aber auch deren Entscheidung verstehen, die Strafzettel nicht zurückzunehmen. Auch Gäste von besonderen Veranstaltungen müssten sich an die Verkehrsregeln halten. Schließlich ginge es da auch um Feuerwehrzufahrten, die frei sein müssten. Diese Diskussion gebe es öfters, sagt Schröder. Aber auch bei anderen Feierlichkeiten wie Geschäftsjubiläen werde da nicht anders verfahren.

    Hoffen auf rasche Nachfolge

    Schröder bedauert den Weggang von „Brautmoden Princess“ aus Karlstadt, sagt aber, er könne unternehmerische Entscheidungen nicht beeinflussen. Er hofft, dass es bald eine Nachfolge-Lösung gibt und sichert da die Hilfe der Stadtmarketing GmbH zu. Es gebe schon Interessenten, meint dazu Christiane Handwerker, allerdings noch keinen Abschluss. Sie habe keinen Druck und wolle den Laden nicht unter Wert verpachten oder verkaufen. Schließlich habe sie viel Geld in den Kauf mit Renovierung investiert.

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