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Lohr: Zur Lohrer Solhöhe: Ein besonderer Lauf für trübe Tage

Lohr

Zur Lohrer Solhöhe: Ein besonderer Lauf für trübe Tage

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    Robin Hofmann beim Zieleinlauf am nebelverhangenen Gipfelkreuz der Solhöhe.
    Robin Hofmann beim Zieleinlauf am nebelverhangenen Gipfelkreuz der Solhöhe. Foto: Frank Zagel

    30 Minuten und 56 Sekunden benötigt Robin Hofmann für die Strecke vom Lindig-Spielplatz bis zum, an diesem Morgen nebelverhangenen, Gipfelkreuz auf der Solhöhe. Auf einer Strecke von sechs Kilometern hat der Lohrer mit seinen heutigen 23 weiteren Laufkollegen des RV Viktoria Wombach fast 400 Höhenmeter erklommen. Am vergangenen Sonntag startete die Berglauf-Serie der Laufabteilung des RV mit so vielen Läufern wie lange nicht mehr, sagt Leo Pototzky, Leiter der Laufabteilung, der wenige Minuten nach Hofmann im Ziel einläuft.

    Seit neun Jahren gibt es die Bergläufe, die traditionell in den Wochen vor Weihnachten beginnen. An sechs aufeinanderfolgenden Sonntagen treffen sich die Hobby-Sportler um 10 Uhr am Parkplatz des Nägelsee-Schulzentrums. Gemeinsam läuft sich die Gruppe zum eigentlichen Startpunkt über die Brücke Richtung Bahnhof warm. Nach einer kurzen Ansprache Pototzkys zum Streckenverlauf starten die Läufer; sie sind überwiegend männlich, von gerade 15 bis über 60 Jahre alt. Spätestens beim ersten starken Anstieg auf den Waldwegen teilt sich die Gruppe.

    Die Zeit steht nicht im Mittelpunkt

    Auf die Geschwindigkeit komme es gar nicht an, sagt selbst Sieger Hofmann, der als Mountainbike-Fahrer durchaus semiprofessionelles Training betreibt: "Ich will Spaß haben. Dieser Lauf eignet sich perfekt, um auch ohne hartes Training seine Freude zu haben." Jeder Läufer stoppt seine Zeit selbst und trägt sie in die ausliegende Liste ein.

    Dass der Lauf in einer Gruppe, die Motivation und Leistungen verbessert, ist am Gipfel der 536 Meter hohen Solhöhe zu erkennen. Alle Läufer werden von den bereits angekommenen Kollegen angefeuert. Den Ersten und Letzten trennen 20 Minuten Zeitunterschied. Ab fünf Teilnahmen stiftet der Verein einen Preis.

    Leo Pototzky startete vor neun Jahren in der Laufabteilung des RV Viktoria Wombach mit den Berglauf-Serien und hat seitdem noch keinen Lauf verpasst.
    Leo Pototzky startete vor neun Jahren in der Laufabteilung des RV Viktoria Wombach mit den Berglauf-Serien und hat seitdem noch keinen Lauf verpasst. Foto: Frank Zagel

    Leo Pototzky hat bisher keinen einzigen Lohrer Berglauf verpasst. "Manchmal sind wir auch neun Mal im Winter gelaufen", sagt der 57-Jährige, der gemeinsam mit seiner Frau Heide seit 20 Jahren joggt und an fast allen Mittelstreckenläufen im Landkreis teilnimmt. Als ein "ganz anderes Laufen" bezeichnet der Wombacher den Berglauf. "Es kommt darauf an, seine Kräfte einzuteilen und die Atmung zu regulieren", erklärt er.

    In der Gruppe läuft sich's leichter

    Patrick Wenzel ist seit vier Jahren in der Laufgruppe dabei. Für den 38-Jährigen ist das Joggen ein Ausgleich zum Beruf. Schmunzelnd blickt er auf das im Nebelbett verschwundene Staubecken: "Eine super Motivation ist natürlich der Sonnenschein hier am Sonntagmorgen auf der Solhöhe und der Muskelkater danach", sagt er sarkastisch. "Nein, ehrlich, die Motivation kommt schon durch die Gruppe. Das macht Spaß."

    Als jüngster Läufer ist der 15-jährige Luca Armowitz dabei. Mit einer Zeit von unter 38 Minuten zählt der Schüler zu den großen Talenten der Laufabteilung. Jedes Jahr läuft er 25 Triathlons, mehr als 150 Wettkämpfe hat er bereits absolviert. "Für mich sind die Bergläufe das ideale Training und eine willkommene Abwechslung zu den klassischen Langstrecken." Auch Luca genießt das Laufen in der Gruppe: "Auf der Strecke kann man sich immer mal unterhalten, das macht schon mehr Spaß."

    Mit 15 Jahren zählt Luca Armowitz zum jüngsten Läufer und gilt als Nachwuchstalent des RV.
    Mit 15 Jahren zählt Luca Armowitz zum jüngsten Läufer und gilt als Nachwuchstalent des RV. Foto: Frank Zagel

    Verena Ibel ist ein bekanntes Gesicht bei regionalen Laufwettkämpfen. Seit vielen Jahren erklimmt die 32-Jährige regelmäßig die Siegertreppchen. Auch Ibel hat bisher kaum einen Berglauf ausgelassen. "Gerade das regelmäßige gemeinsame Training im Winter mit Wettkampfcharakter macht Spaß und hält fit", sagt die Läuferin.

    Gäste sind willkommen

    In den Zeiten vor Corona bot der Verein seinen Läufern am Zielpunkt eine Schlussverpflegung an. Heute begnügen sich die Sportler mit einem kurzen Austausch über die Strecke, das gegenwärtige Training und anstehende Wettkämpfe. Zeit für einen Plausch bleibt noch auf dem Weg zurück zum Parkplatz. Dort warten dann doch noch Lebkuchen und Glühwein.

    Viele Athleten wünschen sich, dass im kommenden Jahr wieder mehr Wettkämpfe stattfinden. Auch der von der RV veranstaltete Altstadtlauf steht für 2022 wieder in der Planung. Bis dahin bieten die Bergläufe für alle Laufbegeisterten das perfekte Training. "Laufgäste sind immer willkommen", so Abteilungsleiter Leo Pototzky.

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