Gleich zwei Betriebsjubiläen von leitenden und prägenden Mitarbeitern konnten Hanskarl von Thüngen und Susan Schubert im Gewölbekeller des Burgsinner Schlosses in Thüngen feiern. Dieter Beutel braut seit 40 Jahren Bier in Thüngen, und Alban Höfling arbeitet seit fast 40 Jahren für das Freiherrlich von Thüngensche Domänenamt.
In den 40 Jahren haben die beiden Jubilare viel erlebt. Eingestellt wurden sie von Wolf Hartmann von Thüngen, dem Vater von Hanskarl von Thüngen, dem heutigen Chef des Domänenamtes. Während der 40 Jahre haben sich die Strukturen der Brauerei und der Domänenverwaltung allerdings grundlegend geändert.
Braumeister Dieter Beutel begann im Sommer 1976 mit seiner Ausbildung zum Bierbrauer in der Schlossbrauerei Thüngen. Die Weiterbildung in zwei Semestern zum Braumeister folgte 1990. Als die Eigenständigkeit der Schlossbrauerei unrentabel geworden war, rückte der Bierbrauer und Betriebsrat Dieter Beutel bei der Verbindung mit der Eder-Brauerei in den Vordergrund. Und nahezu unersetzlich wurde Beutel 1998, als das Joint-Venture zwischen Thüngener Bier und Eder-Bier endete.
Die Burgbrauerei Herzog von Franken wurde an der ehemaligen Braustätte des Thüngener Bieres gegründet, und Hanskarl von Thüngen fand in Susan Schubert und der Arnsteiner Brauerei eine verlässliche neue Partnerin. „Dieter Beutel hat sich besonders in dieser Zeit als sehr zuverlässig und vertrauenswürdig erwiesen, und er hat mit sehr großem Fleiß das Bier aus Thüngen mit dem Herzog von Franken wieder zu bestem Geschmack verholfen. Durch ihn wurde die Braustätte in Thüngen erhalten.“
Auch Brauereichefin Susan Schubert würdigte ihren Thüngener Braumeister: „Dieter Beutel ist authentisch. Mit Fachwissen und Herz hat er sehr für den Erhalt der Braustätte gekämpft.“ Sie überreichte ein Präsent der Brauerei, hatte aber auch ein Geschenk von Gastwirten („vom harten Kern der Brauereikunden“) dabei.
Alban Höfling begann am 17. Februar in der Domänenverwaltung. Er wurde gezielt für die Nachfolge des damaligen Verwalters Weber eingestellt. Ob sein damaliger Bundessieg im Leistungsmelken dafür entscheidend war, konnte Hanskarl von Thüngen nicht mehr sagen. Aber in der Domäne gab es noch Milchkühe, Mastbullen, Schafe, Schweine und weitere Tiere. Aufgrund der Flurbereinigung und anderer Einflüsse wurde jedoch die Tierhaltung Schritt für Schritt eingestellt, der Feldbau wurde intensiviert. Alban Höfling wurde zum Stellvertreter und schließlich zum Verwalter des Domänenamtes bestellt. Aus dem Unternehmen mit Tierhaltung wurde ein moderner Ackerbaubetrieb. Die Bodenbearbeitung ohne Pflug für den Raps, die Lagerung im Silo und vieles mehr wurden eingeführt. Besonders gefordert war Alban Höfling auch, als Flächenstilllegungen sein mussten, das große Thüngener Wasserschutzgebiet ausgewiesen und der Solarpark gebaut wurden.
Konrad von Thüngen bekannte: „Ich bin jetzt 21 Jahre alt, und Sie sind schon immer da. Und ich habe erkannt, wie wichtig und gut Sie für unsere Betriebe sind.“
Landrat Thomas Schiebel würdigte das Engagement von Dieter Beutel und Alban Höfling für den Landkreis: „Sie haben den Landkreis Main-Spessart in 40 Jahren begleitet und gefördert.“ Gerhard Endres, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes im Landkreis Main-Spessart, hob die Verlässlichkeit und das Wissen seines Vorstandskollegen hervor. „Alban, du bist ein weithin anerkannter Fachmann!“
Thüngens Bürgermeister Lorenz Strifsky überreichte an beide Jubilare den Ehrenteller der Gemeinde. „Ihr seid ein Glücksfall für euren Arbeitgeber, habt eure Firmen über Jahrzehnte geprägt. Und diese Firmen haben das Erscheinungsbild und die Bekanntheit des Marktes Thüngen im positiven Sinne gefördert.
Im Auftrag der IHK überreichte Oliver Freitag eine Urkunde für die 40-jährige Betriebszugehörigkeit an Dieter Beutel. Als zweiter Vorsitzender des Kuratoriums der Bayerischen Wirtschaft durfte Hanskarl von Thüngen zudem das Ehrenzeichen in Gold an Alban Höfling überreichen.
Im legeren Teil des Abends gaben die beiden Jubilare und Hanskarl von Thüngen so manche Anekdote aus der Vergangenheit zum Besten.