Am 31. Oktober 1517 hat der Augustinermönch und Theologieprofessor Martin Luther die 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Tür der Wittenberger Schlosskirche geschlagen. Seither feiern die evangelischen Christen die Reformation.
Anlässlich dieses Feiertags fand in Partenstein ein Schauspiel über das Leben Luthers statt. In der Christuskirche in Partenstein überzeugten Laienschauspieler aus der Gemeinde in ihren Rollen. Das Stück „Entscheidungsjahre – Reformation oder Revolution?“, erzählt von Philipp Melanchthon (Andreas Henning), behandelte die wichtigsten Stationen aus Luthers Leben, in dem er sich ausschließlich an Jesus Christus als dem „fleischgewordenen Wort Gottes“ orientierte und sich gegen den Ablasshandel der römisch-katholischen Kirche im ausgehenden Mittelalter wendete.
Schauspielerisches Können
Martin Luther spielte der evangelische Pfarrer Michael Nachtrab überzeugend und mit erstaunlichem schauspielerischen Können. Als nicht weniger talentiert stellten sich auch sämtliche anderen Mitwirkenden aus Politik, Geistlichkeit und der Kirchengemeinde heraus. So brillierten auch Bürgermeister Stephan Amend in seiner Rolle als Augustinermönch Bruder Gabriel oder der katholische Pfarrer Bernhard Albert als päpstlicher Legat in der Durchreise.
Während zu Beginn die Hinrichtung zweier Lutheraner bekannt gemacht wurde, geschahen im Laufe der acht Szenen immer mehr Katastrophen, für die man Martin Luther verantwortlich machte. Der Priester und anfängliche Befürworter Luthers, Thomas Müntzer (gespielt von Matthias Born) wurde hingerichtet, nachdem er in einem Streitgespräch mit Luther vor dem Volk seine Abneigung gegen die geistliche Obrigkeit verkündete und von einem Plan sprach, die Bauern mit Gewalt von ihren Zwängen zu befreien.
In einer weiteren Szene wurde Luther von einigen Frauen aufgesucht, die das Gemetzel an den Bauern miterlebt hatten. Es sei seine Schuld gewesen, dass ihre Söhne, Ehemänner und Väter ermordet wurden. Trotz all der Abwendung war Martin Luther nie allein. Seine Frau Katharina stand immer zu ihm, genau wie seine Mitarbeiter.
Die Bedeutung Luthers
Bis heute gilt Martin Luther als theologischer Urheber und Lehrer der Reformation. Aus seinem Glauben und Denken heraus entstanden die evangelisch-lutherische Kirche sowie weitere Konfessionen des Protestantismus.
Für das mittelalterliche „Feeling“ und die nötige Reflexionszeit nach den einzelnen Szenen sorgte der Posaunenchor unter der Leitung von Adolf Amend.
Die Darsteller:
Andreas Henning (Philipp Melanchthon), Susanne Steigerwald (Magd), Stephan Amend (Bruder Gabriel), Matthias Born (Thomas Müntzer), Gerd Breitenbach (Mitarbeiter Luthers), Berthold Stürmer (Mitarbeiter Luthers), Karl-Heinz Steigerwald (Landgraf Philipp von Hessen), Heinz Steigerwald (Graf Mansfeld), Marc Steigerwald (Herzog von Braunschweig), Karin Stürmer (Dienerin), Marco Neuf (Landsknecht), Marcus Lang (Landsknecht), Doris Born (Alte Frau), Birgit Huth (hagere Frau), Elfriede Ostheimer (kleine Frau), Sophia Ostheimer (Mädchen), Lisa-Maria Braun (Kind), Aaron Nachtrab (Kind), Stefanie Schawerna (Katharina von Bora), Bernhard Albert (päpstlicher Legat), Monika Amend-Weisensel (Kellnerin), Gesangverein Einigkeit (Bauern), Thomas Henning (Bauernführer), Christian Friedrich (Anhänger Luthers), Mathilde Mützel, Elfriede Nußdorfer, Greta Karg, Thea Steigerwald (Luthers Festgefolge) und Michael Nachtrab (Martin Luther).