„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ ist seit jeher das Motto der Feuerwehren im Lande. Und dies gilt auch für die zwölf Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Arnstein. Jeder Stadtteil verfügt über eine eigene Feuerwehr.
„Der Stadtrat ist sich der Bedeutung seiner Feuerwehren sehr wohl bewusst“, erklärte Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz. „Der Erhalt der Stadtteilwehren ist für unser Brandschutzkonzept ein sehr wichtiger Baustein, deshalb werden wir auch weiterhin in deren Ausstattung und Ausbildung investieren.“ Ausgestattet und ausgerüstet wurden und werden die Feuerwehren durch die Stadt Arnstein, da das Feuerwehrwesen in Bayern eine Pflichtaufgabe der Kommunen ist.
„Wir geben im Jahr zwischen 90 000 und 100 000 Euro für den Betrieb und Unterhalt der Feuerwehren aus“, sagte die Bürgermeisterin. Dazu gehören die Beschaffung von Verbrauchsmaterial, Ersatz von defekten Kleinteilen, Betriebskosten für die Fahrzeuge (Versicherung, Betriebsstoff, Reparaturen), Unterhalt der Feuerwehrgerätehäuser sowie Personalkosten (Entschädigung für Kommandant und Stellvertreter, Lehrgänge, Aus- und Weiterbildungen, Leistungsprüfungen). 2011 wurden dafür 96 000 Euro und 2012 96 500 Euro ausgegeben.
Investitionen
Bereits durch den Stadtrat genehmigt ist die Beschaffung von vier Mittleren Löschfahrzeugen (MLF) für die Wehren in Altbessingen, Binsfeld, Büchold und Müdesheim, womit die vorzeitige Beschaffung von der Regierung von Unterfranken bereits genehmigt ist. Die Fördersumme für die vier Fahrzeuge beträgt 178 000 Euro. Mit einer Auslieferung wird 2014 gerechnet, wobei mit Gesamtkosten von rund 600 000 Euro kalkuliert werden. Zusätzlich wird ein neues Mehrzweckfahrzeug für die Wehr der Kernstadt beschafft.
Für die Umsetzung des neuen Fahrzeugkonzeptes bis 2018/2020 sind Gesamtinvestitionen von rund 1,7 Millionen Euro erforderlich, wovon nach Abzug der Zuschüsse 1,2 Millionen Euro von der Stadt Arnstein zu tragen sind.
Seit 2010 ist für den Inspektionsbereich Karlstadt der Aschfelder Georg Rumpel zuständig, der zugleich auch stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer des Kreisfeuerwehrverbands Landkreis Main-Spessart (www.kfv-msp.de) ist. Die beiden Kreisbrandmeister Jürgen Winkler (Retzstadt) und Stefan Strohmenger (Gambach) unterstützen ihn dabei, wobei Jürgen Winkler die Wehren der Stadt Arnstein betreut. In Arnstein ist auch Joachim Hofmann beheimatet, der als stellvertretender Kreisjugendwart den Inspektionsbereich Karlstadt betreut.
Die Wehren der Stadt Arnstein bestehen aus 463 Aktiven zwischen 18 und 63 Jahren (427 Männer und 36 Frauen) und 88 Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren. Insgesamt verfügen die zwölf Wehren über 54 ausgebildete Atemschutzgeräteträger (14 in Schwebenried, 13 in Arnstein, acht in Müdesheim, jeweils fünf in Altbessingen, Halsheim und Heugrumbach sowie vier in Büchold). Dies bedeutet, dass bei 8107 Einwohnern (Stichtag 31. Dezember) sich über 5,7 Prozent der Bevölkerung (18 bis 63 Jahre) aktiv in der Feuerwehr engagieren.
„Wir können auf die Stadtteilwehren einfach nicht verzichten“, erklärten Kreisbrandrat Manfred Brust und Kreisbrandinspektor Georg Rumpel. Denn nur im Zusammenspiel mehrerer Wehren können größere Schadensereignisse bekämpft werden. Sehr oft sind detaillierte Ortskenntnisse gefragt, die im Regelfall nur bei den Stadtteilwehren vorhanden sind. Durch kurze Anfahrtszeiten sind die Ortsfeuerwehren schneller vor Ort und können die ersten Maßnahmen einleiten.
Um auch langfristig den Brandschutz in allen Stadtteile zu sichern, wurden 2011 erste Gespräche mit der Stadtverwaltung Arnstein über ein neues Fahrzeugkonzept geführt. Im Oktober 2012 stellten KBR Manfred Brust und KBI Georg Rumpel dem Stadtrat das neue Fahrzeugkonzept vor, das so akzeptiert wurde. Dabei wurden die Gefahrenschwerpunkte (Gefahrenanalyse), die räumliche Ausdehnung, der aktuelle Fahrzeugbestand, die Ausrüstung der Wehren, die Führerscheinproblematik, die Tagesalarmsicherheit sowie die demografische Entwicklung berücksichtigt.
Der teilweise über 40 Jahre alte Fahrzeugbestand soll in den nächsten Jahren Zug um Zug ersetzt und vor allem mit mehr wasserführenden Fahrzeugen ausgestattet werden. So ist geplant, die Wehren in Binsfeld, Müdesheim, Büchold und Altbessingen (Priorität 1) sowie Gänheim (Priorität 3) mit wasserführenden Fahrzeugen auszustatten. Die Wehr in Binsbach, die nur über einen Tragkraftspritzenanhänger verfügt, soll das Tragkraftspritzenfahrzeug der Wehr aus Gänheim bekommen. Das wasserführende Löschfahrzeug (LF 16, Baujahr 1975) in Heugrumbach soll entfallen, da durch die Nähe zur Stadt eine problemlose Versorgung möglich ist.
Für die Wehr der Kernstadt ist geplant, in einem ersten Schritt ein neues Mehrzweckfahrzeug (Priorität 1) und mit Priorität 2 ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 2000/3000 zu beschaffen. Darüber hinaus sollen (Priorität 4 - 6) der Rüstwagen durch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug, die Drehleiter durch eine neue Drehleiter sowie der Gerätewagen Licht durch einen neuen Gerätewagen Logistik ersetzt werden.
Berichte über die Wehren der Kernstadt und der Stadtteile folgen.