Handgemachte Lieder und Texte mit Tiefgang: Dafür stehen die „3 Freunde“. Wolfgang Ascher, Eberhard Dörr und Oskar Fuchs machen Musik ohne Schnickschnack. Damit begeistern sie ihr Publikum wie jüngst beim Konzert im Rienecksaal. Der Spendenerlös ging an den Kindergarten „St. Marien“.
Die „3 Freunde“ sind Männer im besten Alter. Das Trio verbindet die Liebe zur Musik. Wolfgang Ascher, Eberhard Dörr und Oskar Fuchs sind aus dem aktiven Berufsleben ausgestiegen. Da bleibt genug Zeit, um das gemeinsame Hobby zu pflegen. Seit etwa drei Jahren singen sie miteinander, zunächst im Freundeskreis, mittlerweile auch öffentlich, und haben sich in dieser Zeit eine treue Fangemeinde erworben.
Weitgehender Verzicht auf Technik
„Wir wollen authentisch sein“, erklärte Oskar Fuchs. Beim Konzert im Rienecksaal führte er charmant plaudernd und mit sonorer Stimme durch das Programm. Die „3 Freunde“ verzichten deshalb bei ihren Auftritten weitestgehend auf Technik. Gitarre und Mundharmonika unterstützen den Gesang. Damit funktioniert ihre Musik „immer und überall, am Ende der Welt, bei Nacht und Stromausfall“. So heißt es in Reinhard Meys Lied „Ein Stück Musik von Hand gemacht“.
Mit ihm eröffneten die „3 Freunde“ den Konzertabend. Es hatte programmatischen Charakter und illustrierte das musikalische Selbstverständnis des Trios. Ascher, Dörr und Fuchs wollen mit ihren Liedern eine positive Stimmung vermitteln und Optimismus verbreiten. Max Raabes Gute-Laune-Lied Max Raabes „Guten Tag, liebes Glück“ gehörte in diese Kategorie. Musikalische Lebenshilfe gaben sie mit Jonathan Zelters „Sei immer du selbst“ oder „Einfach sein“ von Willy Astor. „Stark“ von Ich und Ich sowie „Applaus, Applaus“ von Sportfreunde Stiller zählten zu den eher stillen und nachdenklich stimmenden Liedern.
Wolfgang Ascher ist der Spaßvogel der Truppe. Sein komödiantisches Talent brachte er bei Otto Reutters Heiratstipp „Nehm‘n se ‘n Alten“ zur Geltung. Die Regieanweisung im Original lautet dazu passenderweise: „Der Vortragende tritt als älterer, aber noch sehr rüstiger und flotter Herr auf.“ Sprachtalent bewies er bei Georg Danzers „Laß mi amoi no d´Sunn aufgeh´segn“, einer Ballade im Wiener Dialekt.
Von Morning has Broken" bis "Sound of Silence"
Auf Englisch ging es weiter. Zum Vortrag kamen internationale Hits wie „The Lion sleeps Tonight”, „Morning has Broken” von Cat Stevens, Elvis Presleys vielfach gecoverte Ballade „Can’t Help Falling in Love” und „Sound of Silence”, der berühmte Folk-Rock-Song des US-amerikanischen Duos Paul Simon und Art Garfunkel. Mit George Gershwins „Summertime“ zauberte das Trio sommerliche Südstaatenatmosphäre in den Rienecksaal.
Einen Schwerpunkt bildeten Lieder der Comedian Harmonists. Vom zum Teil tragischen Schicksal der einzelnen Akteure berichtete Oskar Fuchs. Vor diesem Hintergrund erschienen scheinbare Nonsens-Lieder wie „Wochenend und Sonnenschein“ oder „Mein kleiner grüner Kaktus“ in einem ganz anderen Licht. Die Sehnsucht nach einem kleinen bisschen Glück kam in Liedern wie „Irgendwo auf der Welt“ oder „Gib mir den letzten Abschiedskuss“ zum Ausdruck.
Reinhard Meys „Gute Nacht, Freunde“ sangen Wolfgang Ascher, Eberhard Dörr und Oskar Fuchs zum Abschied. Mit dem Auftritt im Rienecksaal hat das sympathische Trio sicher etliche neue Freunde gewonnen.