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KÖNIGHEIM: Als die Eisenbahn noch fuhr

KÖNIGHEIM

Als die Eisenbahn noch fuhr

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    Bilder von früher sind zu sehen: Burkard Gassenbauer, Lothar Achstetter, Ulrich Gassenbauer, Landrat a.D. Georg Denzer, Landtagsabgeordneter Wolfgang Reinhart (von links) bei der Ausstellungseröffnung.
    Bilder von früher sind zu sehen: Burkard Gassenbauer, Lothar Achstetter, Ulrich Gassenbauer, Landrat a.D. Georg Denzer, Landtagsabgeordneter Wolfgang Reinhart (von links) bei der Ausstellungseröffnung. Foto: Foto: Büttner

    Am 1. Dezember 1914, nur wenige Monate nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Bahnstrecke Tauberbischofsheim–Dittwar–Königheim eröffnet. Nach nur 55 Jahren Betriebszeit wurde der Verkehr bis nach Königheim eingestellt. Der Bahnhof Dittwar wurde noch bis in die 1990er Jahre bedient.

    Mit einer Ausstellung im Pfarrsaal vom Heimatverein Brehmbachtal wird nun an die Geschichte der einstigen Bahnstrecke erinnert. Schmuckstück ist der maßstabsgetreue Nachbau des ehemaligen Bahnareals von Burkard Gassenbauer.

    Lothar Achstetter, Vorsitzender des Heimatvereins Brehmbachtal, freute sich über die große Resonanz bei der Ausstellungseröffnung. Noch heute sind einige Gebäude wie das ehemalige Empfangsgebäude, der Lokschuppen und das Weichenwärterhaus erhalten. Nur Wenige erinnern sich heute noch an den „Entenmörder“ und den Schienenbus, die einst auf der Bahnstrecke Tauberbischofsheim–Königheim verkehrten.

    Mit einem Begleitheft, das detailliert und reichlich bebildert ist möchte der Heimatverein die Geschichte der Bahnstrecke nachzeichnen. Konzipiert wurde die Ausstellung von Burkard Gassenbauer. Ein besonderer Bereich der Ausstellung ist der Nachbau des einstigen Königheimer Bahnareals. Sein Bruder Ulrich hat bei der Ausstellung die Dokumentation übernommen und so kann alles im Sonderheimatheft nachgelesen werden.

    Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Reinhart sagte in seinen Grußworten, dass nur wer seine Vergangenheit kenne auch die Zukunft verstehen könne. Er habe als Kind noch erlebt wie man mit der Dampflok nach Tauberbischofsheim fahren konnte. Er bedauerte, dass die Weiterführung der Strecke nie verwirklicht wurde. Die Ausstellung sei eine Erinnerung an die Kindheit in Königheim. Dem Heimatverein sprach Reinhart sein Kompliment für das Engagement aus und wünschte viel Freude bei der Ausstellung. Eisenbahnfan Landrat a.D. Georg Denzer führte in die Ausstellung ein. Er freute sich, dass die noch viele Anhänger in der Region habe.

    Als 1914 der Bahnbetrieb in Königheim aufgenommen wurde, war das Land bereits einige Monate im Krieg. Die eingleisige Nebenbahn hatte eine fast 50-jährige Vorgeschichte. Königheim wollte damals die Bahn für den hauptsächlich landwirtschaftlichen Güterverkehr nutzen. Es gab sogar einen Milchzug, der auch die Milch aus Königheim nach Mannheim transportierte.

    Als im Kaiserreich die Bahnstrecken gebaut wurden, existierten noch die Länderbahnen und da die Strecken oft über Landesgrenzen gingen, mussten damals noch Staatsverträge abgeschlossen werden. Über die Lokalbahnen gibt es bundesweit viel Literatur und nun auch Dank des Heimatvereins Brehmbachtal auch Literatur über Königheim.

    In den Jahren 1969/70 begann bereits der Rückbau der Bahntrasse bis zum Dittwarer Bahnhof. Inzwischen ist auch die Reststrecke weitgehend abgebaut. Die Brücke von Tauberbischofsheim, das ehemalige Bahnhofsgebäude von Dittwar sowie einige Gebäude des Königheimer Bahnhofes stehen heute noch. Warum wurden die Nebenbahnen stillgelegt? Der Personenverkehr wurde zuerst auf den Bus und später auf das Auto verlegt. Der Güterverkehr kam von der Schiene auf die Straße, da die Betriebe direkt erreicht werden konnten. Auch andere Nebenbahn im Kreisgebiet wie die einstige Bahnstrecke von Weikersheim nach Ochsenfurt sind schon lange Geschichte.

    Die Ausstellung in Königheim ist noch am Sonntag, 21. Dezember, und Sonntag, 28. Dezember, jeweils von 14 bis 18 Uhr im Pfarrsaal zu sehen.

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