Das antike Rom lebt in einem ehemaligen Gasspeicher in Pforzheim wieder auf: Von Samstag an ist im historischen Gasometer aus dem Jahr 1912 ein 360-Grad-Rundblick über die virtuell aufgebaute Ewige Stadt vom Künstler und Architekten Yadegar Asisi zu sehen. Mit mehr als 3500 Quadratmetern Bildfläche ist es nach Angaben von Koordinator Wolfgang M. Trautz das derzeit größte Werk des Panorama-Künstlers, der schon mit spektakulären Projekten in Berlin oder Leipzig Aufsehen erregte. In Pforzheim können Besucher unter dem Titel „ROM 312“ bis Mitte September die römische Metropole zu Zeiten Kaiser Konstantins im Jahr 312 nach Christus erleben. Asisi stellt übrigens auf dem Boden des kaiserzeitlichen römischen Reiches aus: Die Stadt am Nordrand des Schwarzwalds ist eine ursprüngliche Römergründung. Der Name leitet sich von Portus ab (lateinisch für „Hafen“). Der 1955 in Wien als Sohn persischer Emigranten geborene Künstler erreicht mit seinen Panoramen ein Millionenpublikum: Seine Werke zeigen die Schönheit des Amazonas, entführen den Betrachter auf den Mount Everest oder stellen wie in „Leipzig 1813 - In den Wirren der Völkerschlacht“ den Irrsinn des Krieges dar. Das Panorama „Rom 312“ war in etwas anderer Form auch schon in Dresden zu sehen. Die verbesserte Version des Rom-Panoramas freut den Vorsitzenden des Deutschen Altphilologenverbandes, Bernhard Zimmermann: Nun könnten Interessierte aus dem Gebiet des früheren Limes „und in einer Region mit lebendigem römischem Erbe“ die detailreiche Darstellung sehen, sagte der Freiburger Hochschulprofessor. Das 360-GradPanorama besteht aus 37 Polyester-Stoffbahnen, es ist 110 Meter lang und 35 Meter hoch. Im Innern des Gasometers mit einem Durchmesser von 40 Metern können Besucher auf einer 15 Meter hohen Stahlplattform die Rekonstruktion des spätantiken Rom mit dem feierlichen Einzug Kaiser Konstantins und seiner Soldaten betrachten.
PFORZHEIM