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KARLSRUHE: Ausstellung: Wie die Menschen nach Amerika kamen

KARLSRUHE

Ausstellung: Wie die Menschen nach Amerika kamen

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    Im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe wird eine Lebendrekonstruktion von einem Shasta-Bodenfaultier gezeigt. Diese ist Teil der Ausstellung „Amerika nach dem Eis – Mensch und Megafauna in der Neuen Welt“, die vom 6.April bis zum 28.Januar 2018 zu sehen ist.
    Im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe wird eine Lebendrekonstruktion von einem Shasta-Bodenfaultier gezeigt. Diese ist Teil der Ausstellung „Amerika nach dem Eis – Mensch und Megafauna in der Neuen Welt“, die vom 6.April bis zum 28.Januar 2018 zu sehen ist. Foto: Foto: Uli Deck, dpa

    Wann kamen die ersten Menschen nach Amerika? Und wie? Sind sie schuld am Aussterben von Säbelzahnkatze oder Riesenmammut? Oder war es doch das Klima? Das Naturkundemuseum Karlsruhe stellt Theorien dazu vor – in der bislang größten Schau Europas.

    Eine Sonderausstellung des Naturkundemuseums Karlsruhe beschäftigt sich von Donnerstag an mit Wegen in die Neue Welt und dem Aussterben von Großtieren wie Mammut, Riesenfaultier oder Säbelzahnkatze in Amerika. Nach Angaben des Museums ist es die erste große Schau zu diesem Thema in Europa.

    Amerika nach dem Eis

    Unter dem Titel „Amerika nach dem Eis – Mensch und Megafauna in der Neuen Welt“ gehen die Kuratoren, darunter der Paläontologe Eberhard Frey, der Frage nach, wann und wie die ersten Menschen nach Amerika kamen – und was das mit dem Verschwinden vieler Tierarten zu tun hat. „Das ist bis heute nicht geklärt“, sagte Museumsdirektor und Mitkurator Norbert Lenz.

    Die Schau folgt den Regionen Amerikas von der Bering-Landbrücke über Nord-, Mittel- und Südamerika bis hin nach Feuerland. Dabei werden beispielsweise Fundstücke gezeigt, die 1927 entdeckt wurden und bewiesen, dass es bereits im altsteinzeitlichen Amerika Menschen gab. Forscher hatten bei Folsom im US-Bundesstaat New Mexico eine steinernen Pfeilspitze zwischen den Rippen eines heute ausgestorbenen Bisons entdeckt – der Beweis für einen altsteinzeitlichen Jäger war erbracht. „Darüber war vorher ein halbes Jahrhundert lang gestritten worden“, sagte Lenz.

    Vielfältige Tierwelt

    Wie vielfältig die Tierwelt Amerikas war, zeigen unter anderem Fossilien und Skelette, Schädelabgüsse und riesige Komplett-Rekonstruktionen ausgestorbener Tiere aus eigenen Beständen und von etwa 20 ausländischen Leihgebern. Gezeigt werden etwa Modelle des Dachzitzenzahn-Elefants sowie eines Furchenzahn-Riesengürteltiers; insgesamt rund 300 Exponate, wie Lenz sagte.

    Viele Großtiere, oft als „Megafauna“ bezeichnet, starben in Amerika vor rund 12 000 Jahren aus. Als Grund dafür vermuten die Forscher aus Karlsruhe eine Kombination aus Klimaveränderung und Bejagung durch den Menschen. Jüngste Forschungen zeigten aber, dass der Zusammenhang zwischen dem Vordringen des Menschen und dem Aussterben der Tiere deutlicher sei als die Korrelation mit dem Klima, erklärte Lenz. Fast ausgestorben sind inzwischen auch Menschen: die Völker Feuerlands.

    Von ihnen zeugen im Naturkundemuseum noch einige Schwarz-weiß-Porträts des Priesters Martin Gusinde, der zwischen 1918 und 1923 Feuerland bereiste. Von den weißen Siedlern wurden die ursprünglich vier indigenen Gemeinschaften Feuerlands so gut wie ausgerottet.

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