Als Großeinsatz kann das Polizeirevier Bad Mergentheim die Tage vor, während und nach dem Tauberfestival im benachbarten bayerischen Rothenburg verzeichnen. Die Polizei zog jetzt eine Bilanz. Viele Beamte des Polizeipräsidiums Heilbronn hätten sich freiwillig zu den Kontrollen gemeldet und wurden von der Verkehrspolizeidirektion, dem Führungsstab, den Polizeirevieren Mosbach, Künzelsau, Buchen, Heilbronn, HN-Böckingen, Weinsberg, Wertheim, Neckarsulm, Öhringen und Tauberbischofsheim entsandt.
Auch Fahndungsbeamte der Kripo halfen bei der Ermittlung von Straftätern, so der Pressebericht des Präsidiums Heilbronn. Acht Diensthundeführer waren mit ihren vierbeinigen Helfern an den Kontrollen beteiligt. Sie durchsuchten 54 Fahrzeuge und fanden in acht Fällen jeweils kleinere Mengen Rauschgift. Einsatzleiter Albrecht Kucher zeigte sich am Ende sehr zufrieden. Die Kontrollen verliefen aus seiner Sicht reibungslos.
Wie in den Vorjahren wurde das Angebot eines freiwilligen Atemalkoholtests am Ende des Events von vielen Festivalteilnehmern angenommen. So wurden bei den Abfahrtskontrollen, die im Sichtfeld der Camper durchgeführt wurden, auf Nachfrage rund 250 Atemalkoholtests ermöglicht. Mehrere Probanden der kostenlosen Fahrtauglichkeitsprüfung traten die Heimfahrt wegen zu hohem Restalkohol erst nach der empfohlenen Wartezeit an.
„Natürlich üben wir durch unsere ständige Präsenz mit Fahrzeugkontrollen, Durchsuchungen und repressiven Maßnahmen einen gewissen Druck auf die Fahrzeugführer aus, sich nur nüchtern hinter das Steuer ihres Fahrzeuges zu setzen“, erklärte Kucher. „Auf diese Weise konnte die Polizei zeigen, dass es nicht darum geht, Leute mit alkoholischer Beeinflussung oder mit Drogen im Blut am Steuer zu erwischen, sondern dass wir viel Wert auf Prävention legen, um so die typischen, oft schweren Verkehrsunfälle zu verhindern“.
Der Leiter des Bad Mergentheimer Polizeireviers beobachtete wieder, dass die Festival-Fans die An- und Abreisekontrollen geduldig über sich ergehen ließen. Kucher: „Die Kontrollen verliefen in der typischen, entspannten Festivalatmosphäre wurden überwiegend positiv bewertet und – was für uns wichtig war – weitgehend akzeptiert.“ Trotz allem habe es natürlich wieder unbelehrbare schwarze Schafe gegeben. Die Einsatzkräfte kontrollierten laut Pressemitteilung knapp über 1100 Autos und rund 1450 Personen.
Über das verlängerte Wochenende wurden 20 Anzeigen wegen des Fahrens unter Drogenbeeinflussung und sechs wegen Alkohol am Steuer gefertigt. Drei Führerscheine wurden sofort beschlagnahmt.
48 Personen werden wegen Besitzes von Rauschgift angezeigt. In 36 Fällen stellten die Einsatzkräfte Betäubungsmittel sicherstellen. Insgesamt beschlagnahmte die Polizei auf der baden-württembergischen Seite des Festival-Geländes rund 130 Gramm verschiedener Rauschgifte wie Marihuana, Haschisch, Amphetamin und Kokain sowie einen Cannabiskuchen.
„Nebenprodukt“ der Kontrollen, die Fahrzeuge betreffend: Es gab über 20 Anzeigen wegen erloschenem Versicherungsschutz sowie anderen verkehrsrechtlichen Verstößen.