Während viele andere Volksfeste in der Region, wie etwa das Volksfest in Bad Mergentheim und die Wertheimer Michaelismesse, aufgrund der Corona-Pandemie erneut abgesagt wurden, findet die Königshöfer Messe dieses Jahr zumindest in abgespeckter Form als Königshöfer Messemarkt statt. Zehnmal größer als die letztjährige „Mini-Messe“. Das Gelände ist frei zugänglich (ohne 3G-Regel). Zwar gibt es auch dieses Jahr keinen Festbetrieb in der Tauber-Franken-Halle und auch die Wirtschaftsmesse Agima muss erneut pausieren, doch über 30 Marktstände und Imbissbuden versprühen endlich wieder echtes Messeflair.
Der Duft von gebrannten Mandeln liegt in der Luft, das Horn des Kinderkarussells ist schon von Weitem zu hören und die Bratwürste brutzeln und zischen auf den Grills der Schausteller. Der Tenor der Besucher ist daher einhellig: Sie sind froh, dass zumindest eine kleine Messe stattfindet. Zwar sind hier und da auch kleinere Kritikpunkte zu hören, wie etwa: Mehr Imbissstände und mehr Fahrgeschäfte hätten eine Rudelbildung verhindert und für mehr Entzerrung gesorgt, doch grundsätzlich überwiegt bei den Besuchern die Freude über etwas Normalität nach so vielen Monaten der Entbehrungen.
Schwieriger Start für den neuen Marktleiter
In seinem Grußwort zur Eröffnung der Königshöfer Messe hob Bürgermeister Dr. Lukas Braun die lange Tradition der Königshöfer Messe hervor, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreiche. Auch dieses Jahr müsse die Messe wieder unter Corona-Bedingungen stattfinden, doch er machte Hoffnung auf Besserung in den kommenden Jahren: „Die Messe hat schon ganz andere Schicksalsschläge erlebt und überdauert“, sagte er und erinnerte an den deutschen Bauernkrieg, der auch Königshofen heimsuchte.
Mit dem traditionellen Verlesen der Markturkunde aus dem Jahr 1530 und dem Fassanstich eröffnete er anschließend die Königshöfer Messe und bezeichnete den Messemarkt 2021 als „wirklich vorzeigbar“. Ein besonderes Lob richtete er an den neuen Marktmeister Jan Raddatz, der keinen schwierigeren Start in den neuen Job hätte haben können. Darüber hinaus dankte er allen beteiligten Vereinen, speziell dem TV Königshofen und dem SV Königshofen, die durch ihr Engagement die Messe bereichern.
Die Messe läuft noch bis Sonntag
Sowohl in der Turnhalle des TV Königshofen als auch im Sportheim des SV Königshofen findet über die gesamte Königshöfer Messe Bewirtung unter Einhaltung der 3G-Regeln statt. Zudem veranstaltete der TV Königshofen gleich am ersten Abend eine sehr gut angenommene Bierprobe, bei der die zahlreichen Gäste Helles, Kellerbier, Landbier, Dunkles Weizen, Blond und Dinkelbier verkosteten. Am Samstagabend erfreute die Stadt Lauda-Königshofen die Messebesucher dann mit einem bunten Höhenfeuerwerk, das die Besucher verzückte. Die vielen „Ohhs“ und „Ahhs“ waren der letzte Beweis dafür: Es hat letztes Jahr sehr gefehlt. Am Sonntag fand dann ein Freiluft-Gottesdienst auf dem Fußballplatz des SV Königshofen statt.
Am Dienstag ist in der Halle des TV Königshofen Seniorennachmittag mit Kaffee und Kuchen angesagt und nach dem messefreien Mittwoch läuft die Königshöfer Messe noch durchgehend von Donnerstag bis einschließlich Sonntag. „Und 2022 kehren wir dann hoffentlich wieder zur Normalität zurück“, sagte Bürgermeister Dr. Lukas Braun bereits am Freitag.