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TAUBERBISCHOFSHEIM/LAUDA: Büchner erschreckend aktuell: Ein Riss geht durch die Welt

TAUBERBISCHOFSHEIM/LAUDA

Büchner erschreckend aktuell: Ein Riss geht durch die Welt

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    (ret)   Georg Büchner (1813-1837), Mediziner wie sein Vater und zugleich Schriftsteller und steckbrieflich gesuchter Revolutionär, der erfolglos versuchte, mit seinen Schriften die politischen und sozialen Verhältnisse seiner Zeit zu verändern – eine gescheiterte Existenz oder doch viel mehr ein „moderner Mensch“? Dazu konnten sich die künftigen Abiturienten des Martin-Schleyer-Gymnasiums Lauda und des Matthias-Grünewald-Gymnasiums Tauberbischofsheim ein Urteil bilden bei der Aufführung des Klassenzimmertheaters THEATERmobileSPIELE „Büchner. Die Welt. Ein Riss.“. Unter Regie von Thorsten Kreilos entstand aus einer Collage von Texten Büchners ein kaleidoskopartiges Weltenpanorama, dessen Themen von erschreckender Aktualität sind. Bei der mehrfach gestellten Frage aus „Dantons Tod“ – „Was ist das, was in uns hurt, lügt, stiehlt und mordet?“ – öffnete sich der Blick  in die menschlichen Abgründe, der auch heute noch genauso möglich ist, lange nach der Französischen Revolution. Bei dem fiktiven Dialog zwischen Danton, dem Verantwortlichen für die Septembermorde, und dem „Unbestechlichen“ Robespierre, Verfechter der Schreckensherrschaft zur Sicherung der Herrschaft der Tugend, drängte sich die Parallele zu aktuellen Gräueltaten unmittelbar auf: Die weltweiten Terroranschläge im Namen des IS, im Namen einer Auslegung des Koran, diese Terroranschläge, deren vorläufiger Höhepunkt Paris, die Stadt der Revolution, war, zeigen die Zerrissenheit einer Welt, in der die Würde des Menschen nicht geachtet wird. Überzeugend umgesetzt wurden diese Themen, dieser Riss-Charakter der Welt Büchners und auch unserer Welt, im hervorragenden Spiel von Giorgios Tzitzikos. Mit seiner Bühnenpräsenz zog er die Schüler sichtlich in seinen Bann, gerade bei der Parodie eines „Bürger-King“ mit Pappkrone, auf einem Thron, der später zur Guillotine umfunktioniert wurde. Im konzentrierten Nachgespräch mit dem Regisseur, dem Schauspieler und den Zuschauern wurde deutlich, dass die Schüler sich ganz offenkundig unmittelbarer als im Theater durch die räumliche Nähe zum Schauspieler angesprochen fühlten.
    (ret) Georg Büchner (1813-1837), Mediziner wie sein Vater und zugleich Schriftsteller und steckbrieflich gesuchter Revolutionär, der erfolglos versuchte, mit seinen Schriften die politischen und sozialen Verhältnisse seiner Zeit zu verändern – eine gescheiterte Existenz oder doch viel mehr ein „moderner Mensch“? Dazu konnten sich die künftigen Abiturienten des Martin-Schleyer-Gymnasiums Lauda und des Matthias-Grünewald-Gymnasiums Tauberbischofsheim ein Urteil bilden bei der Aufführung des Klassenzimmertheaters THEATERmobileSPIELE „Büchner. Die Welt. Ein Riss.“. Unter Regie von Thorsten Kreilos entstand aus einer Collage von Texten Büchners ein kaleidoskopartiges Weltenpanorama, dessen Themen von erschreckender Aktualität sind. Bei der mehrfach gestellten Frage aus „Dantons Tod“ – „Was ist das, was in uns hurt, lügt, stiehlt und mordet?“ – öffnete sich der Blick in die menschlichen Abgründe, der auch heute noch genauso möglich ist, lange nach der Französischen Revolution. Bei dem fiktiven Dialog zwischen Danton, dem Verantwortlichen für die Septembermorde, und dem „Unbestechlichen“ Robespierre, Verfechter der Schreckensherrschaft zur Sicherung der Herrschaft der Tugend, drängte sich die Parallele zu aktuellen Gräueltaten unmittelbar auf: Die weltweiten Terroranschläge im Namen des IS, im Namen einer Auslegung des Koran, diese Terroranschläge, deren vorläufiger Höhepunkt Paris, die Stadt der Revolution, war, zeigen die Zerrissenheit einer Welt, in der die Würde des Menschen nicht geachtet wird. Überzeugend umgesetzt wurden diese Themen, dieser Riss-Charakter der Welt Büchners und auch unserer Welt, im hervorragenden Spiel von Giorgios Tzitzikos. Mit seiner Bühnenpräsenz zog er die Schüler sichtlich in seinen Bann, gerade bei der Parodie eines „Bürger-King“ mit Pappkrone, auf einem Thron, der später zur Guillotine umfunktioniert wurde. Im konzentrierten Nachgespräch mit dem Regisseur, dem Schauspieler und den Zuschauern wurde deutlich, dass die Schüler sich ganz offenkundig unmittelbarer als im Theater durch die räumliche Nähe zum Schauspieler angesprochen fühlten. Foto: Foto: Wolfgang Bautz/MSG

    Georg Büchner (1813-1837), Mediziner wie sein Vater und zugleich Schriftsteller und steckbrieflich gesuchter Revolutionär, der erfolglos versuchte, mit seinen Schriften die politischen und sozialen Verhältnisse seiner Zeit zu verändern – eine gescheiterte Existenz oder doch viel mehr ein „moderner Mensch“? Dazu konnten sich die künftigen Abiturienten des Martin-Schleyer-Gymnasiums Lauda und des Matthias-Grünewald-Gymnasiums Tauberbischofsheim ein Urteil bilden bei der Aufführung des Klassenzimmertheaters THEATERmobileSPIELE „Büchner. Die Welt. Ein Riss.“. Unter Regie von Thorsten Kreilos entstand aus einer Collage von Texten Büchners ein kaleidoskopartiges Weltenpanorama, dessen Themen von erschreckender Aktualität sind. Bei der mehrfach gestellten Frage aus „Dantons Tod“ – „Was ist das, was in uns hurt, lügt, stiehlt und mordet?“ – öffnete sich der Blick in die menschlichen Abgründe, der auch heute noch genauso möglich ist, lange nach der Französischen Revolution. Bei dem fiktiven Dialog zwischen Danton, dem Verantwortlichen für die Septembermorde, und dem „Unbestechlichen“ Robespierre, Verfechter der Schreckensherrschaft zur Sicherung der Herrschaft der Tugend, drängte sich die Parallele zu aktuellen Gräueltaten unmittelbar auf: Die weltweiten Terroranschläge im Namen des IS, im Namen einer Auslegung des Koran, diese Terroranschläge, deren vorläufiger Höhepunkt Paris, die Stadt der Revolution, war, zeigen die Zerrissenheit einer Welt, in der die Würde des Menschen nicht geachtet wird. Überzeugend umgesetzt wurden diese Themen, dieser Riss-Charakter der Welt Büchners und auch unserer Welt, im hervorragenden Spiel von Giorgios Tzitzikos. Mit seiner Bühnenpräsenz zog er die Schüler sichtlich in seinen Bann, gerade bei der Parodie eines „Bürger-King“ mit Pappkrone, auf einem Thron, der später zur Guillotine umfunktioniert wurde. Im konzentrierten Nachgespräch mit dem Regisseur, dem Schauspieler und den Zuschauern wurde deutlich, dass die Schüler sich ganz offenkundig unmittelbarer als im Theater durch die räumliche Nähe zum Schauspieler angesprochen fühlten.

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