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KAPPEL-GRAFENHAUSEN (LSW): Bürgermeister klagt gegen Amtsenthebung

KAPPEL-GRAFENHAUSEN (LSW)

Bürgermeister klagt gegen Amtsenthebung

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    Sein Rathaus darf der Bürgermeister nicht mehr betreten, die Schlösser hat der Landrat austauschen lassen. Der Hausherr wurde suspendiert. Der parteilose Armin Klausmann ist der erste amtierende Bürgermeister in Baden- Württemberg, der seines Amtes enthoben wurde. Doch der 41-Jährige, der im badischen Kappel-Grafenhausen seit achteinhalb Jahren regiert, will um seine Macht kämpfen. Die Provinzposse, die zur Schlammschlacht ohne Beispiel geworden ist, geht damit weiter.

    „Ich bin Bürgermeister von Kappel-Grafenhausen“, sagt der sichtlich angespannte Klausmann, als er am Donnerstag erstmals nach seiner Suspendierung vor Journalisten tritt. Vor knapp einer Woche ist Klausmann vom Landrat des Ortenaukreises, Klaus Brodbeck, außer Dienst gestellt worden. Gegen seinen Willen. Gegen die Suspendierung will der Bürgermeister der knapp 5000 Einwohner zählenden Gemeinde nun klagen. „Die Vorwürfe gegen mich sind falsch“, sagt er im Beisein seines Anwaltes. „Ich habe nichts verbrochen und ich habe auch keine goldenen Löffel gestohlen.“

    Der Landrat und seine Verwaltung berufen sich auf einen Bericht der Gemeindeprüfanstalt. Die Prüfer sind den Angaben zufolge auf zahlreiche Unregelmäßigkeiten gestoßen. Vor allem die Art und Weise, wie Klausmann seine Mitarbeiter behandelt haben soll, steht in der Kritik. „Wenn ein Bürgermeister Mitarbeitern erklärt, zwischen ihm und ihnen herrsche Krieg, dann müssen wir handeln“, sagt der Landrat. Klausmann bestreitet diese Vorwürfe. „Ich habe von meinen Mitarbeitern nur das verlangt, was ich auch vor mir verlange.“

    Mit der Suspendierung des Bürgermeisters unterstützt der Landrat den Gemeinderat des Ortes. Das von Ehrenamtlichen besetzte Gremium hatte bereits Mitte Dezember vergangenen Jahres von Klausmann den Rücktritt gefordert, dieser hatte aber abgelehnt. Der Gemeinderat war damit weitgehend machtlos.

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