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MANNHEIM: Das Technoseum zeigt alles, was einen Stecker hat

MANNHEIM

Das Technoseum zeigt alles, was einen Stecker hat

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    Vom Bügeleisen zum Zinkzuber: Mehr als 1600 elektrische Haushaltsgeräte werden bis zum 27. Juli gezeigt.
    Vom Bügeleisen zum Zinkzuber: Mehr als 1600 elektrische Haushaltsgeräte werden bis zum 27. Juli gezeigt. Foto: Foto: Uwe Anspach/dpa

    Der Strom aus der Steckdose hat die Hausarbeit revolutioniert. Seither sind viele nützliche und einige kuriose Dinge erfunden worden. Das Technoseum widmet dem elektrischen Haushalt eine Sonderausstellung mit dem Slogan: „Alles, was einen Stecker hat“.

    Gleich am Anfang lassen Kohleofen, Waschbrett und Zinkzuber die Mühsal vergangener Zeiten erahnen. Gegenüber stehen ihre elektrischen Nachfolger wie Elektroherd, Waschmaschine und Badewanne mit Warmwasserboiler. Auf Lagerregalen und Paletten sind mehr als 1600 Haushaltsgeräte aus dem reichen Fundus des Museums in Szene gesetzt.

    Zwischen den Paletten und den wie Waren aufgestellten Exponaten fühlen sich die Besucher stellenweise in einen Elektromarkt versetzt. Einen Mixer gibt es hier ebenso zu sehen wie ein Waffeleisen oder unterschiedliche Glühlampenmodelle. Auch ein komplettes Wohnzimmerinventar aus den 50er Jahren wird gezeigt, mit Heimorgel und Fernseher. „Jeder findet hier Dinge wieder, die er aus dem Alltag kennt“, sagt eine Museumssprecherin. Selbst bei Kindern funktioniere das schon. Da fielen dann Sätze wie: „Den Toaster kenne ich, der steht bei Oma Erna in der Küche“.

    Besonders groß ist der Fundus an Staubsaugern: Die 120 ausgestellten Exemplare stammen aus der Werkssammlung der Firma Progress, die auch viele Geräte der Konkurrenz erworben hatte. An der Vorführstation erklärt ein Technoscout, wie zum Beispiel die verschiedenen Staubsauger funktionieren. Die Besucher lernen auch, dass Staubsauger zum Haartrockner oder Mixer umfunktioniert werden konnten: Multifunktionsgeräte aus den Sechzigern basierten auf einem Haushaltsmotor, an den sich verschiedenste Aufsätze schrauben ließen. Daneben wurden immer neue Geräte mit mehr oder weniger praktischem Nutzen erfunden: elektrische Dosenöffner, Hosenfaltenbügler, Massagegeräte, Bierwärmer und ein von innen beleuchtetes Stopfei. Die Hausarbeit schien sich dank der fleißigen Helfer fast von selbst zu erledigen – das jedenfalls suggerieren die alten Werbefilme, die in einem kleinen Kino gezeigt werden. Doch wurden die Geräte wirklich „der Frau zuliebe“ entwickelt, wie es in einem der Spots heißt? „Es ging den Herstellern darum, Bedarf zu wecken“, sagt Nina Möller, die vor gut zwei Jahren für das Deutsche Museum in München die Ausstellung „Kabelsalat - Energiekonsum im Haushalt“ konzipiert hatte. Die Masse der Neuheiten bedeutete nicht nur eine Arbeitserleichterung: Elektrische Haushaltsgeräte erhöhten schließlich auch die Ansprüche an Mahlzeiten und Haushaltsführung. In der Mannheimer Ausstellung wird deutlich, wie schon kleinen Mädchen die Hausfrauenrolle schmackhaft gemacht werden sollte: Eine Vitrine zeigt Nähmaschinen, Bügeleisen, Elektroherde und weitere voll funktionsfähige elektrische Geräte – im Kleinformat.

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