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GRÜNSFELD: Den Grünsfeldern wurde der geplante Neubau des Seniorenzentrums vorgestellt

GRÜNSFELD

Den Grünsfeldern wurde der geplante Neubau des Seniorenzentrums vorgestellt

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    Ein Thema, das viele Grünsfelder interessiert: Die Stadt informierte über den Neubau des Seniorenzentrums direkt an der L 511 und stand Rede und Antwort auf viele Fragen.
    Ein Thema, das viele Grünsfelder interessiert: Die Stadt informierte über den Neubau des Seniorenzentrums direkt an der L 511 und stand Rede und Antwort auf viele Fragen. Foto: Fotos: Heike Heise

    Ein neues Seniorenzentrum ist in Grünsfeld geplant. Bürgermeister Joachim Markert sowie die Vertreter der Gesundheitsholding und des Architekturbüros stellten nun den Bürgern die Pläne vor. Der Neubau an der L 511 soll vier Millionen Euro kosten, 29 Pflegeplätze haben und Sankt Barbara heißen.

    Der Rienecksaal war am Dienstagabend voll besetzt. Viele Grünsfelder waren gekommen, um etwas über den geplanten Bau des Seniorenheims zu erfahren. „Wir haben nicht nur eine Abwanderung bei den jungen Menschen zu verzeichnen, sondern, und das ist das Erstaunliche, auch bei den über 75-Jährigen. Denn die, die pflegebedürftig sind, gehen nach Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim oder Röttingen“, begründete Grünsfelds Bürgermeister Joachim Markert den Neubau,

    Kleeblatt-Konstellation

    So seien 20 Prozent aller Grünsfelder über 65 Jahre. Im Jahr 2009 wurde in Grünsfeld die Hälfte aller Pflegebedürftigen von Familienangehörigen betreut. Bis zum Jahr 2030 wird diese häusliche Pflege immer stärker abnehmen, befürchtet Markert.

    „Die Pflegebedürftigen sollen aber dort bleiben, wo sie aufgewachsen sind, wo sie alt geworden sind. Deshalb gehen wir in die Kommunen“ erklärte der kaufmännische Direktor der Gesundheitsholding Tauberfranken, Thomas Weber, die angestrebte „Kleeblatt-Konstellation“. Dabei seien die Heime in Grünsfeld und Distelhausen ein erster Schritt. Zwei weitere Seniorenheime sind laut Weber noch geplant. „Dadurch werden wir auf mehreren Schultern die Last tragen“, ergänzte Thomas Wigant, Hausoberer am Caritas Krankenhaus in Bad Mergentheim. Man verfolge in der Einrichtung eine neue Art der Pflege, sagte die Pflegedienstleiterin Silvia Müller. So gehe man weg von der reinen Pflege- und hin zu einer Wohn- und Betreuungskonzeption. „Dabei stehen die Wünsche der Bewohner im Vordergrund. Alles das, was der Bewohner noch machen kann, soll er auch selbst machen“, so Müller. Gemeinsames kochen, essen oder spielen und auch feiern sollen eine zentrale Rolle einnehmen. Partnerschaften zu Schulen oder Vereinen und Kindergärten sowie kommunale Veranstaltungen sollen das Leben im Heim bereichern. Für die betreuten Wohnungen im Obergeschoss wird ein Notfalldienst vorgehalten. Hier soll ansonsten ein ambulanter Pflegedienst tätig werden. Die Teilnahme am gemeinsamen Essen oder Veranstaltungen sei möglich und erwünscht, so Müller.

    Fragen aus dem Publikum

    Nachdem Architekt Gerhard Pfundt von „bauwerk 4“ das bauliche Konzept vorstellte, konnten die Grünsfelder ihre Fragen stellen. „Das hört sich alles ja sehr gut an. Aber das wichtigste ist doch, dass der Pflegeschlüssel stimmt“, sagte eine Dame. Der Schlüssel aber sei genau vorgegeben und werde eingehalten. Außerdem beziehe man Fachpersonal beispielsweise für Wundmanagement. Von Tauberbischofsheim und weiteren Häusern käme bei Engpässen Personal zur Unterstützung. „Was ist, wenn alle 29 Bewohner die höchste Pflegestufe haben?“, war eine weitere Frage Richtung ausreichendem Personal. „Der Personalstamm wird entsprechend der Entwicklung der Pflegestufen angepasst“, antwortete Weber. Auf die Frage nach der ärztlichen Versorgung antwortete der ortsansässige Arzt Dr. Wolfgang Zöller. Er könne sich einen Nachmittag als Sprechstunde nur für die Bewohner vorstellen, außerdem übernehme er die Notfallversorgung. „Ich sehe keine Probleme“, sagte Zöller.

    Auf die Frage, wann das Heim in Gerlachsheim geschlossen wird, antwortete Weber: „Wenn die Ersatzbauten in Grünsfeld und Distelhausen fertig sind. Dann haben die Gerlachsheimer die freie Wahl. Wir rechnen etwa im Jahr 2016 damit.“ „Hat es dann überhaupt im Heim noch Platz für uns Grünsfelder?“, wollte jemand wissen. Man werde die Plätze in St. Barbara nicht ausschließlich für Grünsfelder vorhalten, lautete die Antwort. Auch Anregungen kamen aus dem Publikum. So hält man einen Fußgängerüberweg oder mindestens eine Tempo 30-Zone vor dem Heim für angebracht. Markert zeigte Verständnis dafür, verwies aber auf mögliche Schwierigkeiten bei der Durchsetzung.

    Am Ende der Veranstaltung blieb eine Frage, die den Grünsfeldern unter den Nägeln brannte, unbeantwortet: die nach den konkreten Kosten für die Bewohner. Webers Antwort: Der Mietpreis für die betreuten Wohnungen richte sich nach den Quadratmetern und könne erst nach dem Bau festgelegt werden. Für die Pflegeplätze befinde man sich noch in Verhandlung mit den Pflegeämtern und -Kassen. Deshalb könne man auch hier noch keine Aussage machen.

    Seniorenzentrum St. Barbara

    Das Seniorenheim soll direkt an der L 511 gegenüber dem Möbelhaus Seubert entstehen. Es wird ein zweigeschossiger Flachdachbau. Das Untergeschoss bietet neben Kapelle, gemeinsamen Aufenthaltsraum und Lichthof im Ost- und Westflügel Raum für insgesamt 29 Pflegeplätze sowie zwei Kurzzeitpflegeplätze. Die Wohnräume haben eine Größe von rund 25 Quadratmetern. Der gemeinsame Wohnbereich ist 115 Quadratmeter groß und hat zwei Küchen.

    Im kleineren Obergeschoss werden neben einem gemeinsamen Wohnraum (62 qm) acht Wohnungen (von 37 bis 65 qm) für betreutes Wohnen entstehen sowie Personal- und Technikräume.

    Spatenstich ist voraussichtlich im Herbst diesen Jahres. Die Eröffnung ist für Herbst 2015 anvisiert. Die Kosten betragen rund vier Millionen Euro.

    Träger des Objektes ist die Gesundheitsholding Tauberfranken. Sie plant einen Kleeblattverbund von Seniorenheimen, zu dem das Haus Heimberg in Tauberbischofsheim (als Zentrale), ein Seniorenheim in Distelhausen und zwei weitere angedachte Seniorenheime gehören sollen. Für das Heim in Distelhausen befindet sich die Gesundheitsholding momentan in Verhandlungen mit dem Landkreis. hh

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