Die Lust auf den Wald hat in den letzten Monaten deutlich zugenommen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Lauda-Königshofen. Was viele nicht wissen, ist, dass vom Beginn der Abend- bis in die Morgendämmerung das Wild vermehrt auf Nahrungssuche unterwegs ist, heißt es in der Mitteilung. Vor Menschen und ganz besonders vor Hunden habe das Wild jedoch große Angst und flüchtet unweigerlich in ihre immer seltener werdenden, ruhigen Rückzugsflächen, die sogenannten Einstände.
Dort kann es dann zu Verbissschäden an den jungen Bäumen kommen, informiert die Stadt. Viel lieber würden die Tiere ihren Hunger in den Feldern stillen, aber dazu benötigen sie Ruhe. Die Stadt Lauda-Königshofen bittet deshalb um ein achtsames Verhalten, gerade jetzt zu Jagdzeiten. Die Stadt rät zur Sicherheit ab der Dämmerung zu Hause zu bleiben und nicht in den Wald oder an den Waldrand zu gehen.
Weiterhin informiert die Stadt in der Mitteilung, dass das Befahren von Waldwegen mit dem Auto ganztägig strafbar ist. Dabei komme es immer wieder zu vermeidbaren Wildunfällen. In einem Revier von Lauda sind auf derart gesperrten Wegen in kürzester Zeit drei Rehe überfahren worden, so die Mitteilung. Hunde dürfen nach dem Jagdgesetz nur innerhalb des sicheren Einwirkungsbereiches des Besitzers frei laufen, heißt es weiter. Im vergangenen Jahr wurden wiederholt Rehe von Hunden gefangen und kamen deshalb zu Tode, so die Meldung.
Wildtiere verschwenden beim Flüchten ihre Energie
Außerdem ist es laut Mitteilung verboten, auf Wegen unter zwei Metern Breite mit dem Fahrrad zu fahren. Nicht alle Mountainbiker würden sich an dieses Verbot halten und fahren auf Pfaden quer durch die Einstände des Wildes, informiert die Stadt. Die Wildtiere flüchten und verbrauchen dabei ihre Energie, die sie eigentlich bräuchten, um die kalte Jahreszeit schadlos zu überstehen, heißt es weiter.
Im Herbst und Winter seien die Jäger dazu angehalten, den gesetzlich geforderten Abschuss zu erfüllen. Der Wildschweinbestand hat laut der Mitteilung in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Aufgrund vermehrter Wildschäden in den Feldern und der drohenden Afrikanischen Schweinepest in der Region sind die Jäger berechtigt, auch mit Nachtsichtgeräten das Schwarzwild zu bejagen, heißt es in der Meldung. Die Gefahr, dass dabei ein nächtlicher Spaziergänger angeschossen wird, sei trotz aller Achtsamkeit besonders groß.