Am vergangenen Wochenende hat das Hochwasser aus Tauber und Seitentälern auch in Bad Mergentheim und vielen Stadtteilen zu erheblichen Überschwemmungen geführt. Eine erste Bilanz zeigt, dass dank des Einsatzes von Rettungskräften, sowie Grundstücksbesitzern und Gewerbetreibenden vor Ort, die ihre Hochwasser-Schutzmaßnahmen Jahr für Jahr verbessern, größere Schäden verhindert werden konnten. Dies teilt die Stadtverwaltung in einer Presseerklärung mit. Etliche Straßen mussten gesperrt werden und Keller waren vollgelaufen.
In der Kernstadt waren unter anderem mehrere Häuser in der Edelfinger Straße sowie einige Hochhäuser in der Herrenwiese vom Hochwasser betroffen. Die größten Ausmaße nahmen die Überschwemmungen allerdings im Stadtteil Markelsheim an. Als der Pegel der Tauber am Samstag seinen Höchststand erreichte, trat auch der Lochbach über die Ufer, sodass die Ortsdurchfahrt wegen Überflutung gesperrt werden musste. „Allein von der Freiwilligen Feuerwehr waren über 100 Einsatzkräfte drei Tage lang im Schichtbetrieb in Zusammenarbeit mit Bauhof, Polizei und THW vor Ort, um zu helfen. Der Bad Mergentheimer Katastrophenschutz hat auch in Creglingen Nachbarschaftshilfe geleistet“, berichtet Andreas Geyer, Leiter der Feuerwehr Bad Mergentheim.
Besonders betroffen ist unter anderem das städtische Freibad. Hier wurden die Pumpen vom Hochwasser überschwemmt und müssen nun ausgebaut, gereinigt und getrocknet werden. Auch die Stromversorgung im Freibad ist ausgefallen. „Mit der Wiedereröffnung kann frühestens in etwa einer Woche gerechnet werden“, erklärt Xaver Halbmann, Leiter des Amtes für Tiefbau und technische Dienste. Im Freibad Wachbach hat das Hochwasser nur die Außenanlagen beschädigt; hier sowie auch in Althausen läuft der Betrieb wie gewohnt weiter. „Die Säuberungsarbeiten werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, weiß Eugen Porasil, Leiter des Bauhofs. Besonders in Unterführungen hat sich durch die Überschwemmungen Schlamm und Unrat angesammelt. Neben Säuberungsarbeiten fallen außerdem viele Reparaturen an. Beispielsweise muss der Volksfestplatz neu gesplittet werden. In Rengershausen wurden Entwässerungsgräben ausgespült. Diese müssen nun saniert werden. Die Kosten hierfür sind derzeit noch nicht abzusehen. „Im Namen der Bürgerinnen und Bürger Bad Mergentheims möchte ich meinen besonderen Dank allen Einsatzkräften, dem THW, der Freiwilligen Feuerwehr, der Polizei und dem Bauhof aussprechen, die mit vereinten Kräften unermüdlich im Einsatz waren, um die Hochwasserschäden in Grenzen zu halten. Ein großes Lob richte ich an all jene Bürgern, die tatkräftig mit angepackt und unsere Einsatzkräfte unterstützt haben“, betont Oberbürgermeister Udo Glatthaar.
Der stellvertretende Vorsitzende der FDP/DVP-Fraktion im Stuttgarter Landtag, Dr. Friedrich Bullinger, hat sich mittlerweile an die Landesregierung gewandt, um sich nach den Auswirkungen des Hochwassers auf die betroffenen Landkreise Schwäbisch-Hall, Hohenlohe und Main-Tauber zu erkundigen. „Im Main-Tauber Kreis waren neben Wertheim diesmal besonders Markelsheim, Edelfingen und Ortsteile von Creglingen betroffen. Es gilt nun seitens des Landes, so schnell wie möglich die Schäden zu bilanzieren und den betroffenen Bürgern unbürokratisch zu helfen“, so der Landtagsabgeordnete.