„Olé, Olé, Fiesta – Karneval in Königheim kann genauso schön wie am Rio Grande sein“: So schmetterten voller Inbrunst die örtlichen Kirchbergspatzen – und das sichtlich begeisterte Publikum stimmte lauthals mit ein. Rund 600 Besucher waren in die Brehmbachtalhalle gekommen, um mit dem Narrenring Main-Neckar die neue Kampagne zu eröffnen.
Bei schmissiger Unterhaltung durch die lokale Musik- und Feuerwehrkapelle unter der Leitung von Klaus Zimmermann gehörte der Auftakt dem Präsidenten des Karneval-Klubs Königheim, Dirk Häfner. Er wies in Gedichtform auf das 50-jährige Bestehen hin, ehe später der Vorsitzende der Narrengesellschaft Strumpfkapp, Rainer Seifert, auf die 111-Jahr-Feier 2015 in Lauda aufmerksam machte. Auf der überfüllten Bühne begrüßte Narrenring-Präsident Stefan Schulz zahlreiche Abordnungen mit den jeweiligen Prinzenpaaren, die er alle namentlich vorstellte.
Dann nahm die Prunksitzung, zu deren Gelingen mehr als 200 Aktive ihren Beitrag leisteten, zusehends Fahrt auf: begonnen mit der Schweinberger Garde (Trainerinnen Sabrina Dillinger/Julia Eisenhauer) über das Laudaer Tanzmariechen Vanessa Wohlfahrt (Esther Schulz), wie viele weitere, bevor Peter Bienert aus Hardheim als „Isegrimm vom Unterschloss“ den nicht leichten Part des Protokollers recht ordentlich bewältigte. Dem Schautanz der Bischemer Kröten (Jenny Krupitza/Donja Dridi) und der Garde aus Külsheim (Lisa Würzberger/Caroline Rath) schloss sich die gesangliche Einlage der Kirchbergspatzen an, die sich bei ihren Themen vorwiegend am lokalen Geschehen orientierten.
Karl Haag, Manfred Grüner, Roland Häfner, Alfons Geier, Alfred Geier, Josef Wolz, Armin Fischer und Uwe Rennhofer versprühten viel Lokalkolorit, bevor nach dem Krautheimer Männerballett (Sibylle Weisl/Helga Hillebrand) und dem Schautanz der Königheimer Garde (Sandra und Anna-Lena Achstetter) wieder ein Vortrag aus der Bütt präsentiert wurde. Der „Feuerwehrmann“ Bernhard Lausberger aus Bürgstadt, der ohne Manuskript auskam, bestach durch Wortwitz mit passender Gestik. Er wurde von einem Tanz der Laudaer Prinzengarde (Stephanie Zehnter/Julia Lucht) abgelöst, mündend in ein kurzes Intermezzo der Ehrengäste mit Ordensverleihung.
Mit flotten Schrittfolgen ging’s weiter: dem Tanzmariechen der Strumpfkappen, Milena Hahn (Esther Schulz), folgte das Hardheimer Männerballett (Daniela Jodlowski/Christa Wörner) quasi auf dem Fuße, bevor die Nonsens-Truppe aus Glashofen im aufgebauten Pool so hohe Wellen schlug, dass sogar „Zugabe“-Rufe die Verantwortlichen in eine nicht eingeplante Verlängerung zwangen.
Beim Finale hieß es noch einmal „Auf den Narrenring“ und vor allem „Bettflasche Ahoi“ – als Verbeugung vor dem KKK, der seit nunmehr einem halben Jahrhundert das Brauchtum im Brehmbachtal und darüber hinaus hochhält.