Nachdem Pater Markus (Geburtsname Ralf Seidler) am 11. Juli vom emeritierten Bischof Wilhelm Schraml die Weihe zum Priester erhielt, feiert der Ordenspater nun am 29., 30. und 31. Juli jeweils um 19 Uhr Gottesdienste in Ilmspan, Schönfeld und Gerchsheim; am 30. August um 10 Uhr folgt schließlich die Messe in Großrinderfeld.
„Da meine Mutter in Gerchsheim aufgewachsen ist und dort auch noch einige Verwandte leben, habe ich schon immer auch eine große Verbundenheit zur dortigen und den umliegenden Kirchengemeinden gehabt. Daher feiere ich sehr gerne in diesen Kirchen meine Nachprimizen mit der Möglichkeit zum Einzelprimizsegen“, sagte er auf Nachfrage dieser Zeitung.
Pater Markus wählte als Primizspruch eine Stelle aus dem Lukasevangelium: „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“ (Lk 23, 46). Die Berufung zum Priestertum sei ihm von Gott schon im Mutterleib in sein Herz gelegt worden und durfte 41 Jahre wachsen, ehe er zum Priester geweiht wurde, erklärte er.
Für den Orden der Passionisten entschied er sich nach eigenen Angaben aus vielerlei Gründen. „Nachdem ich mich entschlossen hatte, dem Ruf zum Priestertum zu folgen, fragte ich mich: Will ich als Pfarrer in einer Pfarrei tätig sein oder als Pater in einem Orden?“, informierte Pater Markus. Er habe das dann mit seinem geistlichen Begleiter geprüft. Die Gemeinschaft der Passionisten wählte er unter anderem deshalb, „weil mir das Gebet in der Stille schon immer sehr wichtig war“. Aus der Kraft des Gebetes sei es ihm erst möglich, für die Menschen da zu sein.
Nach seinen Worten gehe es darum, sich zunächst von der Liebe Gottes im Gebet beschenken zu lassen, um dann die Menschen mit seiner Liebe zu beschenken - und gerade auch die leidenden Menschen. Er betonte, dass heute vor allem in den Herzen zahlreicher Menschen große Not und Sinnlosigkeit herrsche. Diesen Menschen wolle er sagen: „Euer Leid ist nicht sinnlos.“
Da gebe es jemanden, der das alles schon für sie getragen habe, und der für jeden ganz persönlich ans Kreuz gegangen sei, um sie von all diesen widerlichen Formen des Bösen und des Leides zu erlösen. „Denn daraus erwächst euch wirkliches Heil!“, hob Pater Markus hervor.
„Ich weiß, viele Menschen können das nicht glauben und lehnen das als erfunden oder absurd ab“, fügte er hinzu. „Ja, dazu braucht es Glauben!“ Aber gerade diese Menschen Schritt für Schritt da hinzuführen, das „ist die Ausrichtung und Spiritualität unseres Ordens“.
Die Namensänderung von Ralf zu Markus erklärte der Priester folgendermaßen. Er wurde auf den Namen Ralf-Markus getauft. „Weil mir schon immer das Wort Gottes in der Bibel wichtig war, habe ich mich für Markus entschieden.“ Der heilige Markus sei ja Evangelist gewesen und habe das Markus-Evangelium in der Bibel geschrieben. „Ich habe das dann so meinem Ordensoberen vorgelegt, und wir beide haben uns auf Markus geeinigt.“
Lebenslauf
P. Markus Seidler CP wurde am 19. April 1974 in Stuttgart-Bad-Cannstatt geboren; aufgewachsen isr er in Tauberbischofsheim; 1997-2001 Studium der Religionspädagogik in München; 2001-2005 Gemeindereferent und Religionslehrer in Mittenwald; seit 2007 in der Ordenskongregation der Passionisten; 2009-2013 Studium der Theologie in Regensburg; 2012 Ewige Profess; seit April 2014 lebt er mit drei Mitbrüdern im Kloster in Eichstätt; im vergangenen Jahr war er in der Krankenhausseelsorge tätig; 4. Oktober 2014 Diakonweihe durch Bischof Gregor Maria Hanke OSB in der Klosterkirche Eichstätt; 11. Juli 2015 Priesterweihe in der Klosterkirche in Schwarzenfeld durch Bischof emeritus Wilhelm Schraml. Nun beginnt sein seelsorgliches Wirken als Ordenspater im Kloster in Eichstätt.