Auf der Baustelle in der Rotkreuzstraße im Wertheimer Stadtteil Reinhardshof herrscht reger Baubetrieb. Die Arbeiten für das Pflegezentrum gegenüber der Rotkreuzklinik sind bereits vorangeschritten, die Einweihung ist für September 2022 vorgesehen. Nun erfolgte der Spatenstich für einen weiteren Teil des Gesamtprojekts "DRK-Campus".
Neben dem Pflegezentrum sollen eine Rettungswache, ein Schulungszentrum und ein Rotkreuzladen angesiedelt werden. Als "ein gutes Sozialprojekt für den gesamten Main-Tauber-Kreis" bezeichnete Reinhard Frank, Präsident des DRK-Kreisverbands Tauberbischofsheim e. V., den DRK-Campus beim Spatenstichtermin, "ein Projekt mit Leuchtturmcharakter, das im Notfall überlebenswichtig ist." Ihm sei wichtig, dass auch der nun beginnende zweite Bau pünktlich, qualitativ passend und kostengenau verlaufe.

Auch Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez ging darauf ein, dass man die Baukosten im Blick behalten wolle. Er freue sich, dass es schnell weitergehe mit den Bauvorhaben und man auf den Reinhardshof "den genau richtigen Standort gefunden" habe, da man so die umliegenden Gemeinden gut an dieses "Zentrum der Gesundheit für die Bürgerinnen und Bürger" anbinden könne.
Der OB zeigte sich zudem erleichtert, dass für den Rotkreuzladen "eine Lösung gefunden" sei. Nachdem dieser interimsmäßig in der Innenstadt untergebracht ist, hätte man erkannt, dass das nicht ideal sei. "Ich bin den Ehrenamtlichen sehr dankbar, die sich dort engagieren. Besonders in der aktuellen Situation und bei diesem Anstieg der Inflation merken wir, dass der Bedarf an solchen Einrichtungen und Angeboten steigt", schilderte er die Situation. Der Rotkreuzladen werde auf dem Reinhardshof barrierefrei zugänglich sein und mit dem Bus angefahren werden können.

Florian Busch, Vertreter der Rechtsaufsichtsbehörde des Landkreises und 1. Landesbeamter, richtete Grüße von Landrat Christoph Schauder aus. Er merkte an, dass der neue Gebäudekomplex in zweierlei Hinsicht in Zukunft wichtig werde. Zum einen, um die "Hilfsfrist" zu erfüllen, die im Rettungsdienstgesetz geregelt sei. Die Hilfsfrist umfasst die Zeit vom Absetzen des Notrufs bis zum Eintreffen der Helfenden vor Ort und ist ein Qualitätsmerkmal für den Einsatz der Rettungskräfte. Insgesamt verspreche er sich verbesserte und strukturiertere Abläufe in diesem modernen Gebäude. Außerdem sei der Neubau ein Zeichen der Wertschätzung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: "Wir wissen, dass diese Berufe körperlich und geistig anstrengend sind. Auch hört man immer mehr von Fällen, dass Helfende Anfeindungen ausgesetzt sind." Ein neuerrichtetes Gesundheitszentrum würde die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Arbeit unterstützen und den Berufsalltag verbessern.
Die gesamten Investitionskosten für die Rettungswache, das Schulungszentrum und den Rotkreuzladen betragen 3.469.193 Euro. Das Land Baden-Württemberg bezuschusst den Bau der Rettungswache mit 1.248.000 Euro. Teilnehmende beim Spatenstich auf dem Wertheimer Reinhardshof waren neben Reinhard Frank, Markus Herrera Torrez und Florian Busch noch Eberhard Dörr und Tim Elseberg vom Bauunternehmen Fa. Dörr, sowie Wolfgang Vockel, stellvertretender Präsident des DRK-Kreisverbands, Ehrenpräsident Oskar Fuchs, Kreisgeschäftsführerin Manuela Grau und weitere Vertreter des DRK-Kreisverbands Tauberbischofsheim e. V..
Der Diskussionszeitraum für diesen Artikel ist leider schon abgelaufen. Sie können daher keine neuen Beiträge zu diesem Artikel verfassen!