Wie kann ein Auto autonom fahren? Wie werden wir im Jahr 2025 lernen? Welche Berufe wird es dann geben und welche digitalen Kompetenzen braucht es? Denkanstöße lieferte die mobile Informations- und Bildungsinitiative Expedition D. Ein Erlebnistruck, voll bepackt mit digitalen Technologien, machte Station auf dem Pausenhof des Matthias-Grünewald-Gymnasiums (MGG) in Tauberbischofsheim.
Die Expedition D lud die Jugendlichen zu einem Streifzug durch digitale Schlüsseltechnologien wie Sensorik, künstliche Intelligenz oder kollaborative Robotik ein. Ein konkreter "Arbeitsauftrag“ wie beispielsweise „Entwickle ein autonom fahrendes Auto“ diente dabei als Leitfaden. Im „Raum der Technologien“ im Erdgeschoss des zweistöckigen Trucks gab es nicht nur eine riesige Multimedia-Wand, sondern auch Exponate zum Anfassen.
Aufgaben lösen
An verschiedenen Stationen lernten die Schüler digitale Schlüsseltechnologien wie Robotik, 3D-Druck, Sensorik, Gesichtserkennung oder künstliche Intelligenz kennen. Dabei mussten sie auch praktische Aufgaben lösen, zum Beispiel mit 3D-Druck den fehlenden Griff einer alten Vase rekonstruieren, mit Augmented Reality ein Zimmer einrichten, mit einer Smart Camera und Puzzlestücken einen Code knacken oder mit einer VR-Brille ein Fahrrad zusammenbauen.
An der Multimedia-Wand konnten die Schüler zum Beispiel ein Programm schreiben, um Sensoren und Lichter im Truck zu steuern oder eine Datenbank befragen, um einem Dieb auf die Schliche zu kommen.
Kreativität wichtig
Im „Raum der Ideen“ im Obergeschoss der Expedition D diskutierten die Schüler anschließend, welche Technologien sie für ihren Arbeitsauftrag brauchen. Fähigkeiten wie Prozessdenken, selbstständiges Arbeiten und Kreativität stellten sich dabei als wichtige Kompetenzen heraus.
In vertiefenden Workshops mit den Referenten Felicitas Mandel und Orfeas Dintsis erfuhren die älteren Schüler, welche Mint-Berufe an komplexen Produkten wie autonom fahrenden Autos oder Operationsrobotern mitarbeiten und welche digitalen Kompetenzen sie dafür brauchen. Jüngere Schüler fanden heraus, wie wichtig die Mint-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik in der Schule sind.
Nicht nur Theorie
Die „neuen Einblicke in verschiedene technische Bereiche“ haben Florian Krug fasziniert. Der Zehntklässler zählte zu den Besuchern der Expedition D. Besonders gefreut hat ihn, dass Sachverhalte nicht nur theoretisch erklärt wurden. „An den verschiedenen Stationen konnte man viel selber ausprobieren.“ Mitschülerin Carolina Adolf pflichtete ihm bei. Weil sie die Themen an einfachen Beispielen selber erarbeiten konnte, habe sie alles sehr gut verstanden, erklärte sie. Und Max Braun gefiel der spielerische Zugang zum Zukunftsthema Digitalisierung.
Spannend waren auch die Diskussionen, die sich an den Stationen entwickelten. Dass Maschinen in naher Zukunft den Menschen überflüssig machen, hielt Felicitas Mandel nicht für wahrscheinlich. Die Referentin wies auf die Unterschiede zwischen Mensch und Maschine hin. „Maschinen können keine Gefühle zeigen“, betonte sie. Der Mensch sei darüber hinaus in der Lage, auf neue Situationen flexibel und spontan zu reagieren. „Eine Maschine braucht genaue Vorgaben.“
Auf die Bedeutung der Digitalisierung wies Studiendirektor Sebastian Link hin. Der Lehrer für Mathematik und Chemie hat dafür gesorgt, dass der Expeditionstruck ans MGG kam. „Die Generation unserer Schüler wird einen Wandel erleben, der mit den großen Veränderungen der vergangenen Phasen der industriellen Revolution vergleichbar ist“, zeigte Link sich überzeugt. Aufgabe der Schule muss es seiner Meinung nach deshalb sein, Schülern Einblicke in diese Entwicklung zu verschaffen, sie dafür zu sensibilisieren und Interesse zu wecken. „Es ist gut, dass wir Expedition D als einen Baustein dafür an unsere Schule holen konnten.“