Mit einer emotionalen Filmvorführung schloss das Jüdische Museum Creglingen sein diesjähriges Veranstaltungsproramm, bevor es sich am ersten Adventswochenende in die Winterpause begibt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher waren der Einladung gefolgt, teilt die Stiftung Jüdisches Museum Creglingen in einem Presseschreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind.
Nach einer Begrüßung durch die Vorstandsvorsitzende Sabine Kutterolf-Ammon erzählte der pensionierte Lehrer Thilo Pohle wie er zusammen mit der Filmgruppe der Oskar-von-Miller-Realschule diesen ersten Dokumentarfilm drehte. Er berichtete unter anderem auch davon, wie schwierig es für die Zeitzeuginnen war, überhaupt über die furchtbaren Ereignisse im April 1945 in Brettheim zu sprechen.
Der 60-minütige Film "… als der Frieden schon so nah war!" schildert einige wenige, jedoch sehr schicksalshafte Tage im April 1945 in der Ortschaft Brettheim. Zeitzeuginnen schildern das Geschehen, Schülerinnen und Schüler verbinden das Gesagte und betten es in geschichtliche Fakten ein und verorten alles an den historischen Schauplätzen.
Die mutige Tat der Männer von Brettheim hatte nicht nur Folgen für die Männer selbst und deren Familien, sondern für den ganzen Ort – wurde er doch von den alliierten Truppen in Schutt und Asche gebombt – siebzehn Menschen verloren dabei ihr Leben, vor allem Frauen und Kinder. Dieses aus heutiger Sicht völlig sinnlose und grausame Geschehen ließ die Besucherinnen und Besucher nach Ende des Films noch minutenlang in Schweigen verharren.
Thilo Pohle ist es im Anschluss an den Film jedoch gelungen, die Anwesenden in ein lebhaftes Gespräch zu bringen und zu einem regen Austausch einzuladen. So war es einmal mehr ein zum Nachdenken anregender Abend im "Jüdischen Museum Creglingen", der sicherlich noch lange nachwirken wird.