In Creglingen werden derzeit über das gesamte Stadtgebiet verteilt rund 200 Hektar für Freiflächen-Photovoltaikanlagen geplant. Der Status quo der Planungen sowie die aktuellen Herausforderungen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien waren Thema eines jetzt stattgefundenen Informationstermins vor Ort. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landtagsabgeordneten Wolfgang Reinhart hervor, aus der auch die folgenden Informationen stammen.
Bürgermeister Hehn ging dabei auf Einzelheiten der Planungen ein und räumte vorab etwaige Bedenken an einem zu hohen Flächenverbrauch aus. "Wir sind eine Flächenkommune und haben 7000 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Die geplanten PV-Flächen entsprechen damit lediglich einem Anteil von 2,8 Prozent", rechnete Hehn vor.
Südlink und EEG-Vergütung
Probleme würden jedoch die Netzeinspeisung sowie der Leitungsausbau bereiten. Ziel sei es, möglichst den Strom aller Anlagen gemeinsam zur Umspannstation der Netze BW in Stalldorf, rund 20 Kilometer entfernt im Landkreis Würzburg, zu leiten. Dabei sei man allerdings auf die Mitwirkung der EnBW angewiesen, was bislang eher schleppend vorangehe. "Der Anlagenbau ist heute nicht mehr das Thema, die Stromleitung ist hingegen ein Problem", unterstrich Hehn.
Momentan gefährde der zu langsame und der zu bürokratische Netzausbau das Erreichen der Klimaschutzziele, warnte auch Reinhart. "Vor einigen Jahren hieß es, dass das Südlink-Kabel fertig sein wird, wenn das letzte Atomkraftwerk vom Netz geht. Jetzt sind die Atomkraftwerke seit April alle abgeschaltet, das Südlink-Kabel liegt jedoch nicht in der Erde, sondern steckt noch in diversen Planfeststellungsverfahren fest“, gab er zu bedenken.
Als weiteres Problem beim Ausbau der Erneuerbaren Energien machte Hehn die derzeitigen bundesrechtlichen Regelungen zur EEG-Vergütung aus. So entfalle für eine Anlage die EEG-Vergütung, wenn sich eine weitere EEG-vergütete Anlage im Radius von 2 Kilometern befinde. Damit konterkariere die Politik ihre eigenen Klimaziele. "Es ist wie eine Quadratur des Kreises", bedauerte der Bürgermeister.