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GERCHSHEIM: Gerchsheimer Grundschule wird geschlossen

GERCHSHEIM

Gerchsheimer Grundschule wird geschlossen

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    Die Gerchsheimer Grundschule wird geschlossen. Das entschied der Gemeinderat Großrinderfeld nach eineinhalbstündiger Sitzung mit der Mehrheit von zehn zu sieben Stimmen. Bürgermeisterin Anette Schmidt informierte zu Beginn der Diskussion über ein Treffen mit den Eltern der Erstklässler sowie der Vorschulkinder, bei dem eine Vertreterin des Staatlichen Schulamts Künzelsau auf die zur Wahl stehenden Möglichkeiten hingewiesen hatte:

    • Wegen der niedrigen Schülerzahl müsste in Gerchsheim eine Kombiklasse aus zwei Jahrgangsstufen gebildet werden.

    • Die Schulbezirke müssten neu organisiert werden.

    • Man erhält nur einen Grundschulstandort in Großrinderfeld.

    Nach den Worten Schmidts habe sich die Vertreterin des Schulamts klar für den Erhalt eines Standortes in der Gesamtgemeinde ausgesprochen. Gegen Gerchsheim spreche die schlechte Bausubstanz. „Das Gebäude hat einen enormen Sanierungsbedarf“, hob die Bürgermeisterin hervor. Ihrer Einschätzung nach müsste man Hunderttausende Euro, wenn nicht sogar eine Million investieren.

    Schmidt fügte hinzu, sie habe sich nochmals sowohl beim Schulamt als auch beim Regierungspräsidium bezüglich des pädagogischen Konzepts kundig gemacht. Dabei hieß es, dass eine zweizügige Grundschule besser sei, auch wenn sich der Schulweg für die Kinder aus Gerchsheim verlängern würde. Als Beispiel führte sie die beiden Gemeinden Grünsfeld und Wittighausen an, die sich auf einen Schulstandort einigten, vor allem weil dadurch eine bessere Versorgung durch die Lehrer erreicht werde.

    Angesichts der vorliegenden Schülerzahlen würde es jedes Jahr eine Diskussion über Zukunft und Verteilung der Kinder geben. „Wir werden nie eine verlässliche Planungssicherheit mit zwei Schulen bekommen“, sagte sie. Außerdem würde eine Schulgebäudesanierung nur gefördert, wenn die Zukunft der Bildungseinrichtung langfristig gesichert wäre.

    Die Bürgermeisterin räumte ein, dass auch in der Grundschule im Ortsteil Großrinderfeld Sanierungsmaßnahmen nötig seien. „Die Entscheidung ist schwierig und tut weh“, fasste sie ihre Meinung zusammen.

    Ein flammendes Plädoyer für den Erhalt des Standorts Gerchsheim als Außenstelle der Grundschule hielt Gemeinderat Peter Weingärtner (Gerchsheim) in der ausführlichen Gemeinderatsdiskussion vor dem Beschluss. Die Bildung einer Kombiklasse hätten die betroffenen Eltern abgelehnt.

    Nach Diskussionen im Ortschaftsrat, mit dem Ortsvorsteher sowie den Eltern habe man sich in Gerchsheim für ein Konzept entschieden, wonach die beiden Grundschulen zusammengelegt würden, und sich der Hauptsitz in Großrinderfeld befinden soll. In der Außenstelle Gerchsheim würden entweder zwei oder vier Klassen unterrichtet; in Großrinderfeld würde es dann eine einzügige Bildungseinrichtung geben. „Das verlangt der Schulorganisation einiges ab“, meinte er.

    Weingärtner hob vor allem den kurzen Schulweg hervor, wenn eine Außenstelle grünes Licht bekäme. Zwei Standorte würden „die ideale Versorgung der Kinder vor Ort“ bedeuten. Bei nur einem Standort im Ortsteil Großrinderfeld „müssten auf einen Schlag circa 23 Kinder mit dem Bus fahren“ – nächstes Jahr sogar noch mehr.

    Walter Lutz (Großrinderfeld) zeigte zwar Verständnis für die Gerchsheimer Gemeinderäte, dennoch stand für ihn fest, dass für das Wohl der Kinder die beste Lösung eine „stabile zweizügige Grundschule“ am Standort Großrinderfeld sei. Er schlug vor, dass sich die Bürgermeisterin für die Optimierung der Bustransfers einsetzt. Man sollte versuchen, dass die Erstklässler nicht mit älteren Schülern in einem Bus fahren müssten.

    Dem Argument von Gemeinderat Manfred Wörner (Gerchsheim), dass man in eine bereits ausgelastete Schule in Großrinderfeld keine Flüchtlingskinder mehr aufnehmen könnte, hielt Walter Lutz entgegen: Selbst wenn mehrere Sprösslinge von Asylbewerbern kämen, wären sie ja unterschiedlich alt und würden in einige Klassen aufgeteilt.

    Gerchsheims Ortsvorsteher Heinz Schmitt kritisierte, dass „von oben keine kleinen Schulstandorte gewollt sind“. Dadurch würden auch die Eltern beeinflusst. Er rückte die gute Infrastruktur in Gerchsheim in den Mittelpunkt: Neben der Schule befinden sich Halle und Sportplatz. „Die Schule ist uns sehr wichtig; es tut sehr weh, wenn man so etwas verliert.“

    Der Gemeinderat beschloss ebenfalls mit elf Stimmen bei sechs Enthaltungen, dass kein Antrag auf Fortführung der Dachsbergschule als Werkrealschule gestellt wird.

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