Elfriede und Josef Blaschke feiern das Fest der Eisernen
Elfriede und Josef Blaschke können auf ein langes und bewegtes gemeinsames Leben zurückblicken. Am Montag, 3. Oktober, feiert das Paar Eiserne Hochzeit in erstaunlich guter geistiger und auch relativ guter körperlicher Verfassung. Beide stammen aus dem Altvatergebirge im Ostsudetenland. 1946 heirateten sie in Halle, der ehemals sowjetischen Besatzungszone, wobei sie in dieser schwierigen Zeit nur eine armselige Hochzeit ausrichten konnten. Seit 1962 wohnt Josef Blaschke bereits in Gissigheim – ein Jahr später konnte er auch seine vierköpfige Familie aus Schorndorf holen, wo die Blaschkes ihre zweite Heimat gefunden haben. Sie sind seither fest in das dörfliche Geschehen integriert. Schließlich ist das Haus Blaschke zur Anlaufstelle für viele Gissigheimer Vereine geworden.
Durch den Aufbau eines Zweigbetriebes der Firma Kärcher in Gissigheim schaffte Josef Blaschke 1969 als Betriebsleiter wirtschaftliche Fakten, die sich für Gissigheim und Umgebung bis heute segensreich auswirken. Das allseits gerne gesehene Paar hat sich in all den Jahren eine bewundernswerte Freundlichkeit erhalten und seinen gesunden Humor bewahrt.
Elfriede Blaschke, geborene Hammer, erblickte 1923 in Endersdorf das Licht der Welt. Dort ging sie in die Schule und verbrachte auch ihre Jugend. Josef Blaschke, der im vergangenen Jahr seinen 90. Geburtstag feiern konnte, stammt aus der Nachbargemeinde Niklasdorf. Nach der Mittleren Reife und dem Besuch der Fachschule für Schrift und Steinbildhauerei hatte er sich einen Namen als Holzimitator gemacht. Dank seiner künstlerischen Begabung auf vielen Gebieten wie Schriftgestaltung, Holz- und Marmor-Imitat-Malerei und seiner vielfältigen soliden Aus- und Weiterbildung konnte er später Beruf und Hobby gut in Einklang bringen und sich malerisch betätigen, so dass er auch als Kirchenmaler arbeitete.
Dank seiner Aktivitäten – zwölf Jahre hat er sich als Gemeinderat in der Gemeindepolitik eingebracht – tragen viele Projekte in Gissigheim Josef Blaschkes Handschrift. Für die Nachwelt hat er zusammen mit seiner Frau Elfriede viele Super-8-Filme produziert und das dörfliche Leben in vielen Bildern festgehalten. Zurzeit malt er einige Ölgemälde von Gissigheim, die für die 1000-Jahrfeier benötigt werden. Elfriede unterstützt bei all seinen Aktionen ihren Mann und freut sich, den Haushalt versorgen zu können. Ihren Hochzeitsgottesdienst am Montag wird die Singgemeinschaft musikalisch gestalten. Text: emü