Der neue Bildungscampus mit Kinderkrippe, Kindergarten und Schülerhort im Ortsteil Großrinderfeld ist beschlossene Sache. Die Fachplaner und das Architekturbüro Perleth aus Schweinfurt haben in den letzten Monaten vorgeplant und mit den pädagogisch Verantwortlichen Gespräche geführt, sodass nun das Raumkonzept dem Gemeinderat von Joachim Perleth und seiner Kollegin Nadja Herpich bei der Sitzung im Bürger- und Vereinsheim in Ilmspan vorgestellt werden konnte.
Die Architekten dankten dem Gemeinderat, dass man frühzeitig die notwendigen Fachplaner mit ins Boot hatte nehmen können, das erleichtere die Arbeit sehr, so Architekt Joachim Perleth. Sein Büro hat einen zweistöckigen L-Bau auf dem etwa 3800 Quadratmeter großen Gelände gegenüber der Festhalle geplant. Von einem zentralen Eingang für alle drei Einrichtungen und einem Zentralbau für die gemeinsamen Einrichtungen wie Speisesäle, Küche oder Bewegungsraum zweigt im Erdgeschoss der Bereich für die Kinderkrippe mit seinen vier Gruppenräumen ab, der andere Bau ist für zwei Hortgruppen vorgesehen. Hier kann man ebenerdig von beiden Gebäudeteilen in einen großen Außenbereich gehen.
Kindergarten im Obergeschoss geplant
Im Obergeschoss sind weitere drei Räume für den Hort vorgesehen und vier Gruppen des Kindergartens. Insgesamt sind drei Treppenhäuser geplant, ein zentrales und zwei an den jeweiligen Enden der Gruppenräume. So soll jede Gruppe für sich erreichbar sein und stört nicht die anderen. Außerdem ist so das Problem der Fluchtwege geklärt und man kann den Flur im Krippenbereich als Spielflur nutzen.
Je nach Gesetzeslage will man ein Niedrigenergiehaus nach dem KfW40- bis KfW70-Standard bauen. Genaue Ausführungen des Gesetzgebers liegen allerdings noch nicht vor, bedauerte Perleth. Geplant ist der Einbau einer Hackschnitzelheizung mit einem großen Vorratsbehälter im Keller. Das Gebäude ist nur teilweise unterkellert, neben dem Vorratsraum für die Hackschnitzel wird es nur noch zwei Lagerräume geben. Außerdem ist noch Platz für mögliche Erweiterungsbauten an den beiden Stirnseiten vorhanden, sodass man flexibel ist, falls sich Änderungen ergeben.
Keine besondere Kühlung nötig
Perleth geht davon aus, dass man das Gebäude in Massivbauweise errichten wird. Deshalb sei keine besonderen Maßnahmen für die Kühlung im Sommer geplant. Der Luftaustausch in der Nacht sei vollkommen ausreichend, um die Räume zu kühlen, antwortete auf Nachfrage von Manfred Wörner. Sein Ratskollege Ralf Schieß wollte wissen, ob die Balkone im Obergeschoss absichtlich nicht als Brandrettungsweg geplant sind. Perleth bejahte dies, denn der Aufwand in massiver Betonbauweise mit Stahlgerüst sei nicht notwendig durch das Raumkonzept in den einzelnen Stockwerken. Man habe sich an den neuesten pädagogischen Konzepten bei der Planung orientiert, erläuterte Nadja Herpich. So ist der Hort wie ein Lernhaus aufgebaut, ein Standard, der bald überall im Land gelten wird.
Der Platz für die Kinderwagen und auch der Müllbehälter sei noch nicht abschließend geklärt, antwortete Joachim Perleth auf Nachfrage von Ralf Schieß. Man plane einen Bereich außerhalb des Hauses, aber das müsse man noch mit den Verantwortlichen besprechen. Überhaupt will man weiter im Gespräch bleiben und die Ausführungen des Abends und der Fachbereiche aufnehmen und in weitere Planungen einfließen lassen. "Im Moment befinden wir uns in Planungsphase 1,5", deutete Perleth die Leistungsphase nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure(HOAI) an. Vorbehaltlich der Beauftragung durch den Gemeinderat könne man später in die Feinplanung gehen. "Wir sind noch nicht am Ende der Planungen", meinte auch Bürgermeister Johannes Leibold und dankte den Architekten für die bisher sehr positive Zusammenarbeit.