Beckstein
(BIX)
Nicht etwa auf den für den Wein (der war bereits vorher vorhanden), sondern auf das Amt der Badischen Weinkönigin, nachdem an diesem Abend die damalige Regentin Simone Landerer aus Vogtsburg am Kaiserstuhl (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) gekonnt durch das Programm führte. Bei der zweiten Auflage moderierte sie nun ihr „Heimspiel“ selbst, die inzwischen 57. Badische Hoheit Corina Benz, die erste Repräsentantin überhaupt in dieser Funktion aus dem Bereich Tauberfranken seit 1950.
Und die 20-jährige „echte Winzertochter“ machte ihre Sache ausgezeichnet in der Turmstube vor rund 80 Genießern, die sich in einem Fünf-Gänge-Menü mit kulinarischen Leckerbissen aus heimischen Produkten verwöhnen ließen, veredelt von Fernseh-Koch Frank Bundschu und seinem Zwillingsbruder Ralf vom gleichnamigen Hotel und Restaurant aus Bad Mergentheim.
Dabei konnten die Gäste den Charme regionaler Rot- und Weißwein-Sorten aus dem Keller des Weingutes entdecken, wobei die aus einem großen Einzugsgebiet stammenden Gäste über die insgesamt mehr als vier Stunden von der noch knapp zwei Monate amtierenden Badischen Weinkönigin – die Neuwahl findet am 5. Juli in Freiburg statt – durch diese sogenannte „Genuss-Werkstatt“ begleitet wurden.
Insgesamt neun „edle Tropfen“ aus den Jahrgängen 2004, 2005 und vor allem 2006 kredenzte hier der Veranstalter zu den einheimischen Köstlichkeiten, darunter als Premiere auch eine 2006er Spätburgunder Weißherbst Auslese, die gleich Anklang fand. Nach einem Sektempfang im Hof des Weingutes folgte die offizielle Begrüßung durch Hubert Benz, der unter anderem neben dem früheren Bürgermeister von Lauda-Königshofen und jetzigen OB aus Nürtingen, Otmar Heirich, den ehemaligen Landrat des Kreises Bautzen, Horst Gallert, willkommen hieß, ehe er den regionalen Bezug in den Vordergrund rückte.
In der Turmstube „regierte“ dann allerdings endgültig in Hinsicht auf die Wortbeiträge die Badische Weinkönigin 2006/07, wobei die vorjährige Abiturientin Wissenswertes rund um die exquisiten Gewächse vermittelte. Corina Benz, die beabsichtigt, zum Herbstsemester das Studium Weinbau in Geisenheim aufzunehmen, falls nicht im Oktober der große Wurf zur Deutschen Weinkönigin „dazwischen kommt“, verstand es, die Besucher zu informieren, während Frank Bundschu mit diversen Erläuterungen zur Speisenfolge aufwartete.
Wie Hubert Benz betonte, sei man mittlerweile von der bisherigen Tradition abgewichen, das bekannte Hoffest am Muttertag auszurichten. „Das Wetter spielte zuletzt einfach nicht richtig mit“, bedauerte der Weingut-Besitzer, der dafür diese Veranstaltung unter dem Titel „Rondo-Festival“ für das letzte Wochenende im Juli – am 27. und 28. – ankündigte. „Auch einen solchen faszinierenden Abend mit tauberfränkischen Spezialitäten werden wir sicher wiederholen“, so die klare Aussage, auch wenn weiterhin das Zitat von Kurt Tucholsky Gültigkeit besitze: „Schade, dass man Wein nicht streicheln kann.“