Der Vorsitzende des Historischen Vereins Wertheim, Frank Kleinehagenbrock, freute sich, dass er rund 30 Mitglieder nach dem coronabedingten Ausfall der Versammlung im vergangenen Jahr nun in Präsenz begrüßen konnte.
Er umriss die Vereinsarbeit der vergangenen Monate. Trotz der Absage der Präsenzveranstaltungen ab März 2020 konnte der Verein 2021 digital Workshops und Vorträge anbieten. So seien erfreulicherweise sogar neue Mitglieder für den Verein gewonnen worden, sodass die Mitgliederzahl mit derzeit 447 Personen stabil geblieben sei. Das teilt Monika Schaupp, Abteilungsleiterin beim Landesarchiv Baden-Württemberg, in einem Presseschreiben mit.
Für die Ausstellung im Grafschaftsmuseum erwarb der Verein ein Gemälde sowie mehrere Kohlezeichnungen mit Wertheimer Motiven, ebenso Ausstellungsvitrinen für Medaillen und Münzen. Der Vorsitzende dankte dem Vorstand, der Geschäftsstelle, den Helfern bei Sonderaktionen sowie dem Arbeitskreis Numismatik, der 2022 sein 50-jähriges Bestehen feiert. Außerdem ging ein Dank an Werner Fuchs für seine großzügige Spende von Medaillen, die nun im Museum ausgestellt sind, sowie Sergej Schneider für die Pflege der Homepage.
Interesse an Workshop zu jüdischem Friedhof war groß
Derzeit beschäftige sich der Verein schwerpunktmäßig mit der Geschichte des jüdischen Friedhofs in Wertheim. Das Interesse an dem im Frühjahr stattgefundenen Workshop und dem Vortrag sei sehr groß gewesen. Vorgeschlagen wurde nun ein Projekt zur Aufnahme des Friedhofs in die Datenbank epidat, zur Finanzierung solle eventuell ein Spendenaufruf erfolgen. In dieser Datenbank seien fast 40 000 Grabdenkmäler jüdischer Friedhöfe in Deutschland und einigen anderen Ländern erfasst und weltweit für allgemein Interessierte, Familienforschung und Wissenschaft zugänglich. Der vom späten Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert kontinuierlich genutzte Wertheimer Friedhof könne so viel besser und seiner Bedeutung angemessen wahrgenommen werden. Der Eigentümer, die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden, hat der Aufnahme in epidat zugestimmt. Das Thema soll weiter verfolgt werden.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die geplante Gründung eines Arbeitskreises Denkmalschutz. Unter der Leitung von Jörg Paczkowski lädt der Verein Interessierte ein, sich regelmäßig über Fragen rund um Denkmalschutz und historische Bausubstanz auszutauschen und zu beraten. Ein erstes Treffen wird im Herbst stattfinden.
Klaus Thoma, Kreuzwertheimer Bürgermeister und HV-Mitglied, warb für ein gemeinsames Projekt anlässlich des Abrisses und Neubaus der seit 140 Jahren bestehenden Alten Mainbrücke, welche in den nächsten Jahren in Angriff genommen werden. Hier könne man Veranstaltungen oder eine Ausstellung der Geschichte des bedeutenden Wertheimer Mainübergangs widmen. Dieses Vorhaben fand einhellige Zustimmung. Bald soll es ein Koordinierungstreffen mit anderen Beteiligten geben.
Freuen dürfen sich alle Mitglieder schon jetzt auf das neue Wertheimer Jahrbuch, das Anfang August in ihren Briefkästen liegen wird, so die Pressemitteilung abschließend.