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WITTIGHAUSEN: Immer im Kreis um den Lkw

WITTIGHAUSEN

Immer im Kreis um den Lkw

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    Sausewind: Lkw-Fahrer Helmut Groß aus Wittighausen fährt auf dem Autohof Gollhofen Inline-Skates.
    Sausewind: Lkw-Fahrer Helmut Groß aus Wittighausen fährt auf dem Autohof Gollhofen Inline-Skates. Foto: Foto: Claudia Schuhmann

    Jeden seiner Arbeitstage bringt Helmut Groß auf Rädern zu. Warum sollte seine Freizeit also nicht auch mit Rädern zu tun haben? Der 58-Jährige aus Wittighausen dürfte auf weiter Flur der einzige Fernfahrer sein, der seine Pausen zum Inline-Skaten auf Rastplätzen nutzt. An ungläubig starrenden Zaungästen mangelt es jedenfalls nicht, wenn Groß seine Runden dreht.

    Der frisch gewaschene DAF parkt am Autohof Gollhofen. Viel ist nicht los um die Mittagszeit. Gut für Helmut Groß. So hat er Platz zum Skaten. Der 58-Jährige kreist auf seinen Inlinern um den blauen Lkw. Er hat ein ordentliches Tempo drauf. Sogar rückwärts fahren kann er. Vielleicht noch nicht ganz so sicher wie mit seinem Lastwagen, aber immerhin.

    Berufskraftfahrer sitzen viel. Das ist nicht gesund. Helmut Groß weiß das und hat sich deshalb schon vor Jahren ein kleines Klapprad angeschafft, mit dem er eigentlich ein wenig herumfahren wollte, wenn er auf seinen Touren Pause macht. Für das Rad bräuchte er allerdings eine spezielle Vorrichtung zum Transport, und die ist teuer. Das Klapprad blieb also zusammengeklappt.

    Dann aber fielen dem Fernfahrer seine Inline-Skates ein. „Die habe ich schon lange. Früher bin ich damit mit meinen Kindern in unserer Straße herumgefahren“, sagt Helmut Groß. Die Kinder sind jetzt erwachsen und skaten schon lange nicht mehr. Aber der Vater, der als Knirps schon die Rollschuhe an den Füßen hatte, hat die flotten Sportgeräte wiederbelebt.

    Wenn er irgendwo eine längere Pause einlegt – Lkw-Fahrer müssen gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten einhalten – , zieht Helmut Groß die Inliner an und tut etwas für seinen Kreislauf. „So in etwa eine halbe Stunde fahre ich immer“, sagt er. Und amüsiert sich über die Kollegen, die stieren Blicks aus den Fenstern ihrer Führerhäuser hängen und dem munteren Fernfahrer beim Sporteln zugucken.

    Wie es beim Sport so üblich ist, kommt es auch beim Rasthof-Skaten hin und wieder zu kleineren Blessuren. „Einmal bin ich voll aufs Hinterteil gefallen“, verrät Helmut Groß grinsend. Das ist natürlich höchst unangenehm, wenn man hinterher wieder stundenlang auf dem Fahrersitz ausharren muss.

    Sein Hausarzt sei von der sportlichen Zwischendurch-Betätigung übrigens restlos begeistert, sagt der Wittighäuser. „Allerdings hat er mir empfohlen, im Anschluss an das Skaten immer noch ein paar gymnastische Übungen zu machen.“ Dazu, gesteht Groß, habe er sich allerdings bisher noch nie aufraffen können. Dafür ist er ziemlich konsequent, was seinen Weg zur Arbeit angeht. Den einen Kilometer zwischen seinem Haus und der Spedition Ehmann legt der Fernfahrer seit mehr als 35 Jahren immer mit dem Fahrrad zurück.

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