Zu seiner letzten Sitzung im Jahr trat der Kreistag des Main-Tauber-Kreises zusammen, um die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan für 2025 zu beschließen. Nach intensiven Vorberatungen und zahlreichen Diskussionen in den zuständigen Ausschüssen wurde der Haushalt in der öffentlichen Sitzung mit einer breiten Mehrheit verabschiedet. Der Beschluss markiert einen bedeutenden Schritt für die künftige Entwicklung des Landkreises, auch wenn er einige finanzielle Herausforderungen mit sich bringt.
Der Haushaltsplan 2025 weist ein Defizit von rund 6,97 Millionen Euro aus. Diese Differenz zwischen Erträgen und Aufwendungen spiegelt die angespannten finanziellen Rahmenbedingungen wider, die gestiegene Kosten und erhöhte Anforderungen, und Mindereinnahmen insbesondere durch geringere Finanzzuweisungen des Landes im sozialen Bereich und bei der Flüchtlingshilfe, beeinflusst werden. Trotz dieses Defizits sieht der Kreistag den Haushalt als eine notwendige Grundlage, um weiterhin zukunftsweisende Investitionen tätigen zu können.
Kreisstraßen sollen modernisiert, Schulen und soziale Einrichtungen gefördert werden
Für 2025 sind umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur, den Bildungsbereich und soziale Projekte vorgesehen. Schwerpunkte liegen unter anderem auf der Modernisierung von Kreisstraßen, der Förderung von Schulen und der Unterstützung von sozialen Einrichtungen. Die Investitionsausgaben erfordern eine Kreditaufnahme in Höhe von 17 Millionen Euro, wodurch die Gesamtverschuldung des Kreises ansteigt. Gleichzeitig wurde der Höchstbetrag für Kassenkredite auf 25 Millionen Euro festgelegt, um die Liquidität sicherzustellen.
Um die finanzielle Handlungsfähigkeit zu sichern, beschloss der Kreistag eine Anhebung der Kreisumlage auf 34 Prozent. Diese Maßnahme wurde kontrovers diskutiert, da sie eine zusätzliche Belastung für die Städte und Gemeinden im Landkreis bedeutet. Dennoch war die Mehrheit der Abgeordneten der Ansicht, dass eine Anpassung unumgänglich sei, um den Haushalt auszugleichen und wichtige Aufgaben des Kreises finanzieren zu können.
Eine zentrale Herausforderung bleibt die angespannte Liquiditätslage. Bis zum Ende des Haushaltsjahres 2025 wird die geplante Mindestliquidität von 3,82 Millionen Euro voraussichtlich nicht erreicht. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Finanzplanung langfristig zu konsolidieren und Einsparpotenziale zu identifizieren.
Die Kreisumlage wird in den kommenden Jahren vermutlich steigen
Landrat Christoph Schauder wies in seiner Ansprache darauf hin, dass der Haushaltsplan trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ein klares Signal für die Weiterentwicklung des Main-Tauber-Kreises setzt. "Unsere Investitionen in Infrastruktur, Bildung und soziale Projekte sind Investitionen in die Zukunft unserer Region. Wir stellen uns den Herausforderungen mit Verantwortung und Weitblick." Gleichzeitig appellierte er an alle Beteiligten, in den kommenden Jahren eng zusammenzuarbeiten, um die finanzielle Stabilität des Kreises wiederherzustellen.
Mit der Verabschiedung der Haushaltssatzung und des Haushaltsplans 2025 hat der Kreistag die Grundlage für das kommende Jahr geschaffen. Der Fokus liegt auf einer nachhaltigen Weiterentwicklung des Landkreises, verbunden mit der Bewältigung der finanziellen Herausforderungen. Der Kreistag wird die Umsetzung der Planungen sowie die finanzielle Lage des Kreises genau beobachten, um frühzeitig auf mögliche Veränderungen reagieren zu können.
Man sieht aber schon kommen, dass die Kreisumlage in den nächsten Jahren von nun 34 Prozent auf 38 Prozent steigen wird. Man war sich bewusst, dass das die Kommunen zusätzlich belasten wird, sieht aber keine andere Möglichkeit.