Direkt an der Kreuzung Duderstädter Allee und Badener Ring will die Jugendhilfe Creglingen eine Jugendhilfeeinrichtung bauen. Auf der Sitzung des technischen Ausschusses wurde das Vorhaben vorgestellt.
Die Jugendhilfe Creglingen e.V. ist seit 62 Jahren im Main-Tauber-Kreis aktiv. Sie bietet von Rothenburg bis Wertheim und Würzburg ambulante Hilfen oder Wohngruppen für Kinder und Jugendliche an. Diese Kinder kommen aus schwierigen Familienverhältnissen, leiden an ADHS oder totaler Überforderung – oder sind durch schlimme Ereignisse traumatisiert. Sie brauchen deshalb ein sicheres Lebensumfeld, eine intensive Begleitung, inklusive fester Regeln und Strukturen.
In Tauberbischofsheim ist die Jugendhilfe bereits seit zehn Jahren in der Bahnhofstraße zuhause. In einer Wohngruppe werden hier 14 Jugendliche betreut. Im Durchschnitt sind die Jugendlichen 14 Jahre alt und bleiben im Schnitt zwei Jahre in der betreuten Wohngruppe, bis sie wieder eingegliedert werden können. Nun will die Jugendhilfe im Kirschengarten auf einem städtischen Grundstück eine neue Heimat für diese Kinder errichten. Zwei Gebäude und eine Garage sollen in der Duderstädter Allee gebaut werden. Beide Gebäude sind zweigeschossig und mit Pultdächern versehen.
Am Mittwoch stellten der Geschäftsführer der Jugendhilfe, Joachim Matthey, und Architekt Horst Ammon vom Architekturbüro „ammon & vogt“ aus Creglingen das Projekt dem Technischen Ausschuss vor. Optisch ist die Anlage dem Kinder- und Familienhaus Tauberwiese in Creglingen ähnlich. In Tauberbischofsheim sollen nach Fertigstellung zwölf Plätze für Jugendliche aus der Bahnhofstraße in die Duderstädter Allee verlagert werden. Dazu soll in einem zweiten Gebäude eine Kindergruppe mit sieben Plätzen Einzug halten. Die Kinder sind zwischen acht und zwölf Jahre alt. Durch die beiden Gruppen in den zwei Gebäuden verspricht sich Matthey einen hohen Synergieeffekt. „Die Kinder sollen ihren Platz in der Gesellschaft finden, sie sollen teilhaben am gesellschaftlichen Leben. Nicht ausgliedern, sondern mitnehmen“, forderte Matthey. Der Ausschuss entschied, dass trotz geringer Abweichungen keine Bebauungsplanänderung nötig ist. Er habe beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Einrichtung in der Bahnhofstraße nur positives gehört, erklärte Gerhard Baumann (CDU). „Wir haben doch schon beim Grundstücksverkauf unsere positive Einstellung gezeigt. Die Einrichtung ist wichtig und passt da oben hin“, so Bernd Mayer (Bürgerliste). Johannes Benz (Bürgerliste) sprach sich ebenfalls dafür aus „wenn die Nachbarschaft nichts dagegen hat“. Die Befragung läuft bis Ende Februar.