In der jüngsten Sitzung des Kreistags informierte Landrat Christoph Schauder über die nicht-öffentlichen Beschlüsse vom Oktober 2024 zur Unterstützung der Stadt Wertheim beim Erhalt eines Krankenhausbetriebs. Der Grundsatzbeschluss, der am Mittwoch, 23. Oktober, gefasst wurde, befürwortet die Implementierung eines Bürgerspitals in der Rechtsform einer gGmbH als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit integrierter Basisnotfallversorgung in den Räumlichkeiten der bisherigen Rotkreuzklinik Wertheim, so der Landrat.
Der Kreistag begrüßt ausdrücklich die geplante Einrichtung des Bürgerspitals, das einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der medizinischen Grundversorgung im nördlichen Landkreis leisten soll. Ebenso wird die Absicht der Stadt Wertheim befürwortet, den Betrieb des Bürgerspitals finanziell zu unterstützen, sofern dies rechtlich zulässig ist. In diesem Zusammenhang erklärte sich der Main-Tauber-Kreis bereit, einen zweckgebundenen Zuschuss zu leisten, um ein mögliches Defizit im Zusammenhang mit der Basisnotfallversorgung abzufedern. Voraussetzung hierfür sei jedoch die Berücksichtigung der finanziellen Leistungsfähigkeit des Kreishaushalts.
Pläne für das Bürgerspital werden in den nächsten Monaten weiter konkretisiert
Damit der Kreistag über eine finanzielle Beteiligung entscheiden kann, muss die Stadt Wertheim umfassende Planungen und Unterlagen vorlegen. Insbesondere erwartet der Kreis ein belastbares medizinisches Konzept, eine detaillierte Kosten- und Ertragsprognose sowie eine Übersicht über potenzielle Defizite. Zudem sollen alle relevanten Verträge und Vereinbarungen offengelegt werden. Eine Schlüssigkeitsprüfung durch die Landkreisverwaltung ist ebenfalls vorgesehen. Die Stadt muss zudem die Zustimmung des Regierungspräsidiums Stuttgart einholen.
"Die Zusammenarbeit im Sinne eines guten Miteinanders und der Solidarität im Landkreis ist ein wichtiges Anliegen", erklärte Landrat Schauder. Gleichzeitig betonte er, dass das Engagement des Kreises keinen Konflikt mit der Gesundheitsholding Tauberfranken (GHTF) darstellen dürfe. Der Kreis bekennt sich ausdrücklich zu den bisherigen Partnerschaften innerhalb der Holding. Durch die Unterstützung der Stadt Wertheim dürfe deren Zukunftsfähigkeit nicht beeinträchtigt werden.
Die Pläne für das Bürgerspital werden in den kommenden Monaten weiter konkretisiert. Entscheidend wird sein, ob die finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen tragfähig gestaltet werden können. Alle Anwesenden waren sich einig: Der Kreistag hat mit seinem Grundsatzbeschluss einen ersten Schritt getan, um die medizinische Versorgung in Wertheim langfristig zu sichern und die Stadt auf ihrem Weg zu unterstützen.