Neben den ansässigen Einheiten waren auch eine Abordnung des "1st Armor Battalion 77" aus Schweinfurt sowie eine Abordnung des österreichischen Panzerbataillons 33 aus Zwölfaxing bei Wien angetreten. Nach dem Einmarsch der Truppenfahne schritten Generalmajor Markus Bentler (Kommandeur 10. Panzerdivision), Külsheims Bürgermeister Günther Kuhn, Oberst Josef Blotz (Kommandeur Panzergrenadierbrigade 30) und Oberstleutnant Ingolf Marks (Standortältester und Kommandeur Panzerbataillon 363) die Front der Soldaten ab.
Bürgermeister Kuhn meinte, Külsheim ohne Soldaten sei eigentlich undenkbar. Er unterstrich, angesichts der hervorragenden Infrastruktur der Prinz-Eugen-Kaserne hätten Bevölkerung und unmittelbar Betroffene andere als die getroffenen Entscheidungen besser verstanden. Külsheim nehme aber die für die Stadt verbundene Herausforderung an und blicke nach vorne.
"Das Zusammenleben zwischen Soldaten und Bevölkerung, die Zusammenarbeit zwischen Truppe, Standortverwaltung und Stadtverwaltung war von gegenseitiger Achtung, aber auch gegenseitigem Vertrauen geprägt. Es hätte besser nicht sein können!", lobte Kuhn.
Der Bürgermeister stellte fest, dass man trotz der Trauer über die Auflösung des Standorts, dankbar sei, 42 Jahre Bundeswehrstandort gewesen zu sein: "Wir werden diese 42 Jahre in guter Erinnerung behalten." Kuhn begrüßt den bereits gegründeten "Traditionsverband der ehemaligen Angehörigen des Standorts Külsheim".
Die kommenden Aufgaben betrachtend sagte der Bürgermeister, die Konversion einer etwa 50 Hektar großen Kaserne im ländlichen Raum sei eine Herkulesaufgabe. Die Stadt werde die Dinge selbst in die Hand nehmen, in der großzügigen Kaserne unmittelbar am Stadtrand steckten Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten. Richtig weh tue, dass mit der Auflösung der Standortverwaltung Külsheim etwa 250 zivile Arbeitsplätze verloren gingen.
Oberstleutnant Marks unterstrich, es sei eine wundervolle Zeit in Külsheim gewesen, mit einem beson-deren Flair und einem speziellen Geist. Der "Spirit von Külsheim" werde nun in alle Richtungen mitge-nommen, die in Külsheim geprägten Ehemaligen würden die Garnison gedanklich nie verlassen.
Im Anschluss löste man feierlich die Paten- und Partnerschaften, welche das Panzerbataillon 363 zu ausländischen Verbänden unterhält. Bewegend auch die offizielle Beendigung der Patenschaften der Kompanien zu ihren Patengemeinden Elsenfeld, Miltenberg, Kleinwallstadt, Amorbach, Klingenberg, Kleinheubach, Obernburg, Kirchzell, Erlenbach, Eichenbühl und Assamstadt. Danach wurde die Kraftfahrausbildungskompanie Fahrsimulator Kette außer Dienst gestellt und das Stadtoberhaupt verabschiedete die Einheiten des Standorts.
Das Heeresmusikkorps 12 aus Veitshöchheim (Leitung Oberstleutnant Bernd Faber) spielte die Natio-nalhymnen der Vereinigten Staaten von Amerika, Österreichs und Deutschlands. Die Einheiten des Standorts Külsheim verabschiedeten sich mit den Schlachtrufen ihrer jeweiligen Truppengattungen.
Reinhard Frank, Landrat des Main-Tauber-Kreises, sagte, man könne sich den Main-Tauber-Kreis kaum vorstellen ohne Panzer und Männer in Uniform. Die Bundeswehr sei ja auch ein kultureller und gesellschaftlicher Faktor, zudem immer präsent, Hilfe zu leisten.
Der Musikverein "Eintracht" Külsheim (Leitung Christoph Wolpert) begleitete den Empfang musikalisch.