„Wir kommen nicht ins Buch der Rekorde, denn dort werden nur Dauerausstellungen aufgenommen“, zeigt sich Katharina Casse-Walter von der Sparkasse in Heilbronn enttäuscht. Die Verantwortlichen erwarten am einzigen Tag der „Riesenschweinerei“ rund 50 000 Besucher. Sie werden sich auf einem Parcours durch die 1500 Quadratmeter Fläche bewegen, um das Spektakel mit den Ringelschwänzen mitzuerleben.
Angefangen hatte alles im September beim jüngsten Weltspartag. Kinder und Jugendliche erhielten ein Sparschwein aus Plastik, aus dem sie mit Knetmasse, Pappmaché oder einfach nur durch Bemalen ein Kunstwerk machen konnten. Die Fantasie sollte grenzenlos sein: Die kleinen Sparschweine wurden auch an über 900 Klassen von 143 Schulen und an 55 Kindergärten verteilt – insgesamt rund 80 000 Plastiktiere. Die Kunstwerk, die beim Geldinstitut abgegeben wurden, erfüllten außerdem noch einen guten Zweck: Pro Stück wird ein Euro an Menschen in Not bezahlt. „Wir waren überrascht, welche große Resonanz die Aktion gefunden hat“, sagte der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Hans Hambücher. „Über 25 000 Kunstwerke der Kinder und Jugendlichen sind abgegeben worden. Jedes kunstvoll bearbeitete Sparschwein geht natürlich an den Besitzer zurück.“
Im Internet versteigert
Die Schweine lagern nun in 1000 Regalen mit einer Fläche von insgesamt 370 Quadratmeter. „Seit September 2006 laufen die Vorbereitungen für diesen Höhepunkt des 150-jährigen Bestehens der Sparkasse“, sagte Katharina Casse-Walter. Unter anderem musste auch ein von einem Architekten erstellter Bauplan eingereicht werden, um eine Baugenehmigung zu erhalten.
Die Tagesausstellung lässt sich die Kreissparkasse rund eine halbe Million Euro kosten. Jede Klasse, die im Klassenverbund 20 Kunstwerke eingereicht hat, erhält 50 Euro für die Klassenkasse. Fünf Kunstwerke werden prämiert und mit einem 1000-Euro-Feriengutschein belohnt. Weitere 1000 ausgeloste Gewinner kommen umsonst Zutritt in einen Freizeitpark.
An der Neugestaltung der Sparschweine beteiligten sich keineswegs nur Kinder und Jugendliche, auch Künstler und andere Prominente zückten die Pinsel. Die Werke wurden später im Internet versteigert. „Schweinische Kunstwerke“ stellten unter anderem Otmar Alt, Kinderbuch-Illustrator Janosch und der Maler Rainer Matuschek zur Verfügung.