Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis hat in Bad Mergentheim eine neue Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge eingerichtet. Eine ehemalige Klinik in der Löffelstelzer Straße 38 bietet nun Platz für bis zu 120 Bewohner. In dem Gebäude werden ab Donnerstag zunächst 28 Flüchtlinge untergebracht. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Ehepaare sowie alleinstehende Mütter mit Kindern. Sie kommen unter anderem aus Mazedonien, dem Kosovo, Serbien, der Türkei, der Russischen Föderation, Georgien, Nigeria und Kamerun.
Das Klinikgebäude wurde für zehn Jahre angemietet. Sozialdezernentin Elisabeth Krug besichtigte jetzt gemeinsam mit dem zuständigen Amtsleiter im Landratsamt, Peter Bernhardt, die bezugsfertigen Räume. Die ehemaligen Patientenzimmer sind voll eingerichtet und jeweils mit einer Nasszelle ausgestattet, so dass sie ohne wesentliche Renovierungsarbeiten unverändert genutzt werden können. Lediglich ein Apartment musste renoviert und mit Möbeln ausgestattet werden.
Zudem wurde im gesamten Gebäude noch eine Brandmeldeanlage installiert und wurden eine Gemeinschaftsküche sowie zwei Gemeinschaftsräume eingerichtet.
Die bisherigen Unterbringungskapazitäten im Kreis sind mit derzeit 165 Menschen in den seit 1999 bzw. 2014 bestehenden Gemeinschaftsunterkünften an den Standorten Zwischen den Bächen und Wachbacher Straße in Bad Mergentheim, 60 in der im Jahr 2013 eröffneten Gemeinschaftsunterkunft Külsheim, 54 in der interimsweise eingerichteten Gemeinschaftsunterkunft Tauberbischofsheim und 28 in der kürzlich eröffneten Gemeinschaftsunterkunft Lauda ausgeschöpft. Entsprechend der monatlichen Zuweisung durch das Land Baden-Württemberg wird die ehemalige Klinik in Bad Mergentheim voraussichtlich Ende Februar 2015 voll belegt sein.
Der Landkreis sucht daher aktuell weitere adäquate, zeitlich befristete wie auch unbefristete Unterbringungsmöglichkeiten vor allem in den größeren Städten des Kreisgebietes. Konkret wird derzeit die Schaffung weiterer Unterkünfte in Wertheim, Tauberbischofsheim und Lauda-Königshofen vorbereitet.
In Bad Mergentheim besteht seit Jahren ein ehrenamtlicher Arbeitskreis „Asyl“ unter dem Dach der evangelischen Kirche. „Wir hoffen, dass wir das gute Miteinander von Stadt, Bürgern und Flüchtlingen fortsetzen und ausbauen können“, sagte Sozialdezernentin Krug. Die Integration der Schutz suchenden Menschen, hier besonders von Paaren und Müttern mit Kindern, sei eine gesellschaftliche Herausforderung. Auch die Landkreisverwaltung stelle sich dieser Aufgabe.
Interessenten an einer Mitarbeit wenden sich an die Koordinatorin für die soziale Betreuung, Sylvia Karner, Tel. (0 79 31) 48 27-62 88, E-Mail: sylvia.karner@main-tauber-kreis.de.