Der Männergesangverein Eintracht Oberlauda hatte in den zurückliegenden Monaten nicht nur mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen, sondern musste auch den plötzlichen Tod des Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Raimund Holler, der 53 Jahre im Amt war, verkraften. Unabhängig von der Pandemie stagnierte das Vereinsleben. Mit der Jahresversammlung sollte ein Neustart versucht werden, schreibt der Männergesangverein in einer Pressemitteilung.
Lediglich eine Gedenkfeier am 23. Juli auf dem Friedhof konnte durchgeführt werden, berichtete der geschäftsführende Vorsitzende Sascha Renk. Näher ging er auf Raimund Holler und dessen Wirken im Gesangverein ein. Unzählige Veranstaltungen, Konzerte, Liederabende, sonstige Auftritte und Ausflüge rief er in Erinnerung. Der Gesangverein Oberlauda und Raimund Holler schienen untrennbar verbunden, bis eben zum völlig überraschenden Tod.
Akzeptable Zahlen trotz negativer Entwicklungen konnte Schatzmeister Jürgen Faul vermelden. Trotz fehlender Einnahmen bei gleichbleibenden Ausgaben war immer noch ein kleines Plus vor dem Komma.
Keine Proben und Auftritte wegen der Pandemie
Chorleiter Anton Eder bedauerte die momentane Situation. Keine Proben, keine Auftritte, die Stimmen untrainiert und oftmals sprichwörtlich eingerostet. Er hoffte auf einen baldigen Neuanfang mit frischem Elan.
Sascha Renk (Vereinsehrung) und Wolfgang Runge (Verbandsehrung) würdigten schließlich alle langjährigen Mitglieder, die ihrem Gesangverein in allen Situationen die Treue gehalten haben. Der Präsident des Sängerbundes überbrachte dabei die Grüße dieses Dachverbandes.
Eine vereinsinterne Ehrungen konnten Wilhelm Hohaus (25 Jahre passiv), Alwin Haas und Kurt Breitenstein (beide 50 Jahre passiv, Ernennung zu Ehrenmitgliedern), Rudi Mohr und Erich Umminger (je 60 Jahre passiv) und Bertold Groß (65 Jahre passiv) entgegen nehmen.
Langjährige Mitglieder geehrt
Reinhard Haas singt seit 50 Jahren beim Gesangverein Oberlauda. Ihm überreichte Wolfgang Runge die Ehrennadel in Gold des Deutschen Chorverbands (DCV). Walter Seewald ist schon seit 70 Jahren aktiv, anfangs in seiner Heimat Wölchingen, den überwiegenden Teil allerdings in Oberlauda. Er erhielt die Ehrennadel des DCV mit eingravierter Jahreszahl.
Die Neuwahl des Vorstands war nicht zu umgehen. Wahlleiter John Renk und seine Beisitzer Alois Stephan und Günter Ambach hatten keine größeren Schwierigkeiten beim Finden eines neuen Vorsitzenden.
Gewählt wurden: Vorsitzender: Reinhard Haas, stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer: Sascha Renk, Schatzmeister: Jürgen Faul, Beirat aktiv: Alfred Oehmann und Günter Ambach, Beirat passiv: Ernst Ebert, Kassenprüfer: Horst Groß und Walter Seewald, Notenwart: Josef Ohnedorfer.
Der Chor ist hoffnungslos überaltert
Reinhard Haas bedankte sich bei den Anwesenden für ihr Vertrauen, stellte aber auch die Frage: Wie geht es weiter? Der Chor ist hoffnungslos überaltert, die berühmten „fünf Minuten vor Zwölf“ sind schon vorbei und ein trauriges Ende leider in Sicht. Der Wille zum Weiterbestehen ist unbestreitbar vorhanden, Chor- und Vereinsleitung funktionieren, aber es fehlen die Sänger. Sein dringender Appell galt allen Mitgliedern: „Werbt für den Gesangverein, im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis, lasst es nicht über die Notiz „Vereinsleben ruht“ zum definitiven „Verein aufgelöst“ kommen“.
Mit dem 15. und 22. Oktober beginnen im Pfarrsaal die Proben. Und wenn wegen der Pandemie noch nicht im gewohnten Umfang gesungen werden darf, dann sollen diese Termine zumindest wieder eine gewisse Normalität und Gewohnheit fördern.