(lsw) Calixto Bieito bleibt sich treu: Stuttgarter Operngänger können sich auch zur „Parsifal“-Premiere am Sonntag auf eine Skandal-Inszenierung des spanischen Regisseurs einstellen. „Es geht um Fanatismus in der Religion, da brodelt oft Gewalt drunter“, erklärte eine Sprecherin zu der Wagner-Oper. Auf der Bühne sollen unter anderem nackte Haut, Blut und offenes Feuer zu sehen sein. Bieito empfinde seit seiner Kindheit viele religiöse Rituale als leer und drücke dies mit drastischen Bildern aus. „Er zeigt die Welt und er zeigt die Tiefen des Librettos – die sind nun einmal nicht hübsch sauber ausgefegt“, sagte die Sprecherin. Der 46-jährige verlegt den „Parsifal“ in die nahe Zukunft und betont die humanistische Seite des oft religiös gedeuteten Stücks. „Ich will zeigen, dass das Leben auch unter furchtbaren Umständen weitergeht“, erklärte der aus Katalonien stammende Regisseur.
STUTTGART