Selbst zum "Complet", der Mitternachtsmesse, der Brüder der heiligen Familie war in der Klosterkirche fast kein Platz zu bekommen. So viele Besucher wie noch nie hatten den Weg in das Taubertal in das alte Zisterzienserkloster Bronnbach gefunden. Eigenbetriebsleiter Matthias Wagner war stolz auf die den Erfolg der Veranstaltung. "Begeisternd, dass so viele Besucher da sind", war seine spontane Reaktion.
Doch der Erfolg ist hart erarbeitet. Er und seine Mitarbeiter sind seit Monaten auf die Klosternacht fixiert. Sie planen, engagieren Künstler und treten mit dem Restaurationsbetrieb in Kontakt, wie der Abend auch kulinarisch ein Erfolg werden kann. Immer wieder ein Hingucker ist die Illumination der Außenfassade mit wechselnden Farben. Das gibt immer ein ganz eigenes Bild und auch die Sandsteinfiguren im Abteigarten in sanftes Lila getaucht sind ein gern genutztes Fotoobjekt. An diesem Abend passte einfach alles, die Künstler in den verschiedenen Sälen und Kellern oder Kapellen waren bestens aufgelegt und sorgten für perfekte Stimmung bei den Besuchern. "So toll war es hier noch nie", waren Doris und Michael Strauch beispielsweise vollkommen begeistert. Genauso wie ihnen ging es den anderen Besuchern auch. Das Geheimnis des Erfolgs der Bronnbacher Klosternacht ist die Mischung aus Spiritualität, Unterhaltung und Information.
Dank der Brüder der heiligen Familie beginnt jede Klosternacht mit einem Gottesdienst in der Kirche. Danach kann sich jeder Besucher sein eigenes Programm zusammenstricken. Das ist es, was Grünsfelds Bürgermeister Joachim Markert besonders aufgefallen ist. Er war in diesem Jahr erstmals bei der Klosternacht dabei. "Bisher hatte ich immer andere Termine, jetzt hat es endlich mal geklappt". So wie ihm ging es auch den Vertretern des Kreistages. So viele Kreisräte hatte man bei der Klosternacht noch nicht gesehen. Langsam scheint sich die Bedeutung des ehemaligen Klosters auch im Kreistag durchzusetzen.
Alle Besucher hatten ihre Freude an den musikalischen Darbietungen im Josephsaal mit dem A-Capella Ensemble "The Quints" oder "Double Take" mit ihrer "Handmade American Folkmusic". Im Weinkeller gab es handgemachten "Gipsy Jazz" mit Klarinettist Matthias Ernst und Band. Im Bernhardsaal brachte der Ostfriese "Shorty" mit Artistik und Jonglage zum Lachen uns "Salsamania" mit heißen südamerikanischen Rhythmen zum Kochen. Ruhiger ging es in der Kapelle San Salvador zu bei Andacht und Meditation mit "Kloster-Fire", ebenso wie in der Kirche beim Orgelkonzert von Regina Oetzel und dem Bronnbacher Bläserensemble.
Für die Information waren Heinz Wolf mit einer Sakristeiführung, Annemarie Heußlein mit einer Chorgestühlführung und Kurt Lindner mit einem Ausflug unters Dach der Kirche bei seiner Dachstuhlführung zuständig. Hier erfuhr man viel Wissenswertes über das Kloster und das Klosterleben in früheren Zeiten.
Eben genau diese Mischung aus Information und Unterhaltung macht den Reiz der Bronnbacher Klosternacht aus, die sich hinter der Würzburger Residenznacht in keiner Weise verstecken muss.
