Nur bedingt standsicher ist ein Eckhaus im Röttinger Stadtmühlgässlein. Die Einsturzgefahr ist derart hoch, dass ein Statiker niemanden mehr in das Innere des Gebäudes lässt. Ein Bauzaun, den das Landratsamt errichtet hat, verhindert auch die Durchfahrt durch das Stadtmühlgässlein. Die Anwohner sind sauer, weil sich schon seit einem Jahr nichts tut. Auf einem Plakat am Bauzaun fragen sie „Ein Jahr Bauzaun – Wie lange noch?“.
Nun zeichnet sich eine Lösung für das denkmalgeschützte Haus ab. Geschützt ist es, weil das unter Putz liegende Fachwerk besonders prächtig ist. Laut Denkmalliste ist das Röttinger Gebäude aus dem 18. oder 19. Jahrhundert. Der Eigentümer des Hauses hat nun Untersuchungen angestellt. Mit einem Aufwand von rund 30 000 Euro könnten das Haus und die Dacheindeckung notgesichert werden, ergibt ein statisches Gutachten. Eine Gesamtsanierung des Gebäudes würde zwischen 150 000 Euro und 200 000 Euro liegen. Der Eigentümer, so Umscheid ist nicht bereit, das Haus zu sanieren. Die Stadt könnte es zu einem symbolischen Preis von einem Euro kaufen.
Der Röttinger Stadtrat will in seiner Sitzung an diesem Montagabend ab 19.30 Uhr in der Zehntscheune darüber diskutieren, ob er auf das Angebot eingeht. An der Stadt würden die Abbruchkosten von etwa 30 000 Euro hängen bleiben.
„Das Haus ist zwar erhaltenswert. Aber unter der Gesamtbetrachtung der Umstände geben wir es preis“, sagt Armin Stumpf, Chef der unteren Denkmalbehörde im Landkreis Würzburg.