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Schnee und Eis zum Endspurt 2014

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Schnee und Eis zum Endspurt 2014

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    Minus zehn Grad: Winzer in Südbaden haben am Montagmorgen Trauben für den Eiswein gelesen. In Vogtsburg im Kaiserstuhl (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) begaben sich die dickeingepackten Helfer kurz nach 7 Uhr in die Weinberge. Mit Handschuhen und umgehängten Taschenlampen lasen sie zur Morgendämmerung die Trauben der Sorten Weißburgunder und Ruländer. 320 Liter konnten aus den hartgefrorenen Trauben gepresst werden. Auch in anderen Orten in Südbaden wurde am frühen Morgen Eiswein gelesen.
    Minus zehn Grad: Winzer in Südbaden haben am Montagmorgen Trauben für den Eiswein gelesen. In Vogtsburg im Kaiserstuhl (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) begaben sich die dickeingepackten Helfer kurz nach 7 Uhr in die Weinberge. Mit Handschuhen und umgehängten Taschenlampen lasen sie zur Morgendämmerung die Trauben der Sorten Weißburgunder und Ruländer. 320 Liter konnten aus den hartgefrorenen Trauben gepresst werden. Auch in anderen Orten in Südbaden wurde am frühen Morgen Eiswein gelesen. Foto: Foto: Patrick Seeger, dpa

    Nirgends in Deutschland war es am Montag so eisig wie auf der Schwäbischen Alb: Meteorologen registrierten in Albstadt minus 33,8 Grad. An den letzten Tagen des Jahres soll es im Südwesten bei etwas schwächer werdendem Frost weiter schneien. Meteorologen warnen vor starken Böen und Schneeverwehungen im Schwarzwald.

    In Südbaden konnten die Winzer am Montagmorgen bei minus zehn Grad Trauben für den Eiswein lesen. In Vogtsburg im Kaiserstuhl (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) begaben sich die dick eingepackten Helfer kurz nach 7 Uhr in die Weinberge. Mit Handschuhen und umgehängten Taschenlampen holten sie zur Morgendämmerung die Trauben der Sorten Weißburgunder und Ruländer von den Reben – diese versprechen bei einem Mostgewicht bis 194 Grad Oechsle einen besonders süffigen Wein.

    Grund zur Freude haben in der Wilhelma die Eisbären. Sie seien in dieser Zeit besonders lebhaft, sagte eine Sprecherin des Stuttgarter Zoos. Auch andere Pelzträger wie die Vicunas liebten den Frost. Selbst die Flamingos dürfen im Freien bleiben - und sich im Mineralwasser die Füße wärmen.

    Richtig zittern mussten die Menschen in Albstadt (Zollernalbkreis) und Sonnenbühl (Kreis Reutlingen). Dort wurden minus 33,8 Grad und minus 29 Grad gemessen, wie der Wetterdienst Meteomedia berichtete. Der DWD, der teils andere Messstationen nutzt, meldete in Altheim im Kreis Biberach den tiefsten Wert mit minus 24 Grad.

    Renate Steim-Ölkrug aus Albstadt sagte, der frostige Rekord überrasche sie nicht, weil sich in einer sogenannten Doline - einer Senke - eine Kältezone bilde. Dort befinde sich ein unbewohntes Naturschutzgebiet.

    „In der Stadt hatten wir etwa 19 Grad minus, vielleicht minus 22 Grad.“ Für den Winter seien das durchaus gängige Temperaturen. „Wir Albstädter sind da überhaupt nicht geschockt, sondern wir freuen uns, dass es richtig schön Winter ist.“ Das gehöre zum Jahresablauf. „Ohne Winter ist das Jahr irgendwie komisch.“

    Hunderte Albstädter suchten am Montag Zuflucht in den Saunen der örtlichen Bäderbetriebe. Bis zum Mittag waren schon rund 280 Besucher gekommen. „Kälte und Sauna - das passt gut zusammen“, sagte der Betriebsleiter der „Badkap“, Juan Garcia. In den Städten Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg herrschten dagegen vergleichsweise milde minus zehn Grad.

    Der Winter wurde auch zum Wochenbeginn von Verkehrsstörungen begleitet. In der Nacht zum Montag und am Morgen hatte die Polizei im Großraum Karlsruhe viel mit Unfällen zu tun. Die Beamten rückten zu insgesamt 30 Einsätzen aus, weil Autofahrer wegen des Wetters, zu hoher Geschwindigkeit oder Sommerreifen die Kontrolle verloren. Dabei sei jedoch nur Blechschaden entstanden, hieß es in einer Mitteilung. Verletzt wurde niemand.

    Die Autobahn 8 musste bei Karlsbad zeitweise vollständig gesperrt werden. Auf der Strecke waren immer wieder Lastwagen liegen geblieben, der Verkehr staute sich auf bis zu sieben Kilometern. In beiden Richtungen kam es nach Polizeiangaben zu Verzögerungen durch festgefahrene Autos.

    Eis und Frost haben auch im Bahn- und Flugverkehr zu Verzögerungen bei einzelnen Zügen und Linienmaschinen geführt. Bahnmitarbeiter reparierten am Montagmorgen in Stuttgart eine Störung an einer Weiche, die durch das eisige Wetter nicht mehr funktioniert hatte, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Einzelne Züge hatten laut Bahn wenige Minuten Verspätung.

    Am Flughafen in Stuttgart verzögerten sich wegen der Witterung die Abflugzeiten von mehreren Passagiermaschinen. Jeder Flieger wird nach Angaben einer Sprecherin vor dem Abheben vom Eis befreit. Dies habe zu Verspätungen von jeweils rund 20 Minuten geführt.

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