Wir stellen unseren Lesern die Kandidaten für die Landtagswahl am 13. März vor. Heute im Porträt: Rolf Grüning von den Linken aus Tauberbischofsheim.
Seinen Lebenslauf und Werdegang schildert der 57-jährige Rechtsanwalt so:
„Mit meiner Frau und meinen zwei Söhnen (14 und 17 Jahre) lebe ich in Tauberbischofsheim. Nach Haupt- und Wirtschaftsschule und einer Berufsausbildung zum Verkäufer in meinem Geburtsort Crailsheim habe ich das Abitur auf dem Wirtschaftsgymnasium erworben. Im Anschluss studierte ich Jura an der Uni Heidelberg und schloss mein Referendariat mit dem zweiten Juristischen Staatsexamen beim Landgericht Ellwangen ab. Danach vertrat ich als Rechtschutzsekretär des DGB Arbeitnehmer, Betriebs- und Personalräte in allen arbeits- und sozialrechtlichen Konflikten zunächst in Sachsen Anhalt und seit 1994 in Tauberbischofsheim. Seit 2000 bin ich selbstständiger Rechtsanwalt mit dem Schwerpunkt Arbeitsrecht. Ich vertrete ausschließlich die Arbeitnehmerseite.
Als Gründungsmitglied bin ich seit 2004 Kreisvorsitzender der Linken im Main-Tauber-Kreis und wurde vor zwei Jahren in den Kreistag gewählt. Daneben engagiere ich mich ehrenamtlich im DGB und bin Mitglied bei Ver.di. und IG Metall.
Als 57-Jähriger halte ich mich mit Joggen, Radfahren und Wandern fit, damit ich mit meinen Jungs noch mithalten kann. Gerne gehe ich mit meiner Frau ins Kabarett oder ins Theater.“

Die folgenden drei Fragen haben wir jedem der Landtagskandidaten gestellt mit der Bitte um kurze, prägnante Antworten: Frage: Wo sehen Sie Ihre politischen Schwerpunkte und Ziele? Rolf Grüning: Täglich werde ich als Rechtsanwalt und Gewerkschafter mit den Sorgen und Nöten der Arbeitnehmer, Kranken, Rentnern, Arbeitslosen und Hartz IV Empfänger konfrontiert. Wir brauchen mehr soziale Gerechtigkeit. D.h. für mich: Gute Arbeit für alle, ohne Befristung, Leiharbeit und Werkverträge. Gebührenfreie Kitas und einen guten Start für alle Kinder in der Gemeinschaftsschule, ohne frühzeitige soziale Selektion. Mehr Personal und bessere Bezahlung in sozialen Berufen. Keine Hetze gegen Flüchtlinge, sondern Fluchtursachen wirklich bekämpfen, also Waffenexporte stoppen, Kriegseinsätze der Bundeswehr beenden und endlich den Hunger in der Welt bekämpfen. Was wollen Sie für Ihren Wahlkreis im Landtag in Stuttgart erreichen? Grüning: Wir müssen unseren Main-Tauber-Kreis attraktiver gestalten und unsere Jugend hier bessere Perspektiven bieten. Qualifizierte Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst müssen erhalten bzw. wieder ausgebaut werden. Investitionen in die Infrastruktur sind in der jetzigen Niedrigzinsphase angesagt. Instandhaltung unserer Straßen, Verbesserung des öffentlichen Personen Nahverkehrs und insbesondere der schnelle Ausbau des Internetnetzes stärken unseren Wirtschaftsstandort und sichert die Arbeitsplätze in der Region. Eine Ortsnahe Medizinische Versorgung muss gewährleistet bleiben. Die Entscheidungshoheit unserer Kommunalparlamente darf durch TTIP nicht ausgehebelt werden. Wo sehen Sie Ihre besonderen Stärken, die Sie in Ihrem politischen Wirken einsetzen wollen – was sind eventuell auch Ihre Schwächen? Grüning: In meiner Arbeit als Interessensvertreter führe ich Verhandlungen sei es vor Gericht oder in Betrieben an der Seite von Arbeitnehmern und Betriebsräten. Dabei habe ich gelernt das jeweilige Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, die Taktiken des Gegenübers zu durchschauen und dabei einen kühlen Kopf zu bewahren. Hierbei ist es mir auch wichtig, mit Kompetenz und Redlichkeit auch den Gegenüber fair zu behandeln. Allerdings reagiere ich manchmal zu emotional, wenn Menschen Unrecht geschieht. Aber daran arbeite ich noch.