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FRIEDRICHSHAFEN: Startschuss für die Therme Friedrichshafen rückt näher

FRIEDRICHSHAFEN

Startschuss für die Therme Friedrichshafen rückt näher

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    Die Pläne der neuen Therme am Bodensee: Nach zwölf Jahren mit Diskussionen, Streit und Prozessen soll Mitte September mit dem Bau der Therme Friedrichshafen (undatierte Computergrafik) begonnen werden. Der Schweizer Investor sucht aber noch Geldgeber für das Millionen-Projekt.
    Die Pläne der neuen Therme am Bodensee: Nach zwölf Jahren mit Diskussionen, Streit und Prozessen soll Mitte September mit dem Bau der Therme Friedrichshafen (undatierte Computergrafik) begonnen werden. Der Schweizer Investor sucht aber noch Geldgeber für das Millionen-Projekt. Foto: Foto: Aedis Immobilien

    (lsw) Nach zwölf Jahren mit Diskussionen, Streit und Prozessen soll es nun soweit sein. Mitte September soll mit dem Bau der Therme Friedrichshafen begonnen werden. Das sagt jedenfalls der Schweizer Investor Kurt Eicher, dessen Bäderkonzept der Friedrichshafener Gemeinderat bereits 1999 zugestimmt hatte. Ob nach dem Ende der Freibadsaison tatsächlich im alten Freibad im Ortsteil Fischbach die Bagger anrollen, ist aber noch nicht sicher.

    Denn der Schweizer Investor sucht noch Geldgeber für das XX-Millionen-Projekt. Zwei Monate vor Baubeginn des Bades liegen zwar nach Angaben seiner Sprecherin 21 Millionen Euro abrufbereit auf dem Konto. Das neue Bad, das auf den Plänen des Designers Luigi Colani beruht, soll aber 42 Millionen Euro Kosten.

    „Herr Eicher möchte ein Bankenkonsortium gründen; das soll 50 Prozent der Finanzierung übernehmen“, sagte seine Sprecherin Catari Betz in Regensdorf bei Zürich. Derzeit sei er dabei, die benötigten Gelder einzusammeln, sagte sie weiter. Bei der Stadt Friedrichshafen ist man nicht beunruhigt. „Die Finanzierung muss vor Baubeginn nachgewiesen werden“, betont Andrea Gärtner, die Sprecherin der Zeppelinstadt.

    Kein Geld aus der Stiftung

    Finanzielle Abenteuer kämen auf die Stadt nicht zu. Eicher müsse alles finanzieren, auch den laufenden Betrieb, sagt sie. Das alte Bad, an dessen Stelle das Thermalbad Friedrichshafen errichtet werden soll, ist marode und sanierungsreif. Auch wenn Friedrichshafen von der Zeppelinstiftung, zu der der Automobilzulieferer ZF gehört, jedes Jahr etliche Millionen an Dividendenzahlung kassiert, so gelte doch weiter ein strikter Sparkurs. Forderungen von Initiativen, das neue Bad in städtischer Regie mit Mitteln der Stiftung zu bauen, sind vor Jahren von der Stadt und dem Gemeinderat zurückgewiesen worden.

    Während in Konstanz, Überlingen und Meersburg längst drei moderne Thermen jährlich hunderttausende Besucher anlocken, muss die zweitgrößte Stadt am Bodensee bislang darauf verzichten. Das hat auch mit der langen Planungs- und Verfahrendauer zu tun, die alle Zutaten eines kommunalpolitischen Krimis hatte. Vor allem Umweltschäden und Lärm befürchteten die Gegner des Bades. Hinzu kam die etwas unorthodoxe Erscheinung des leger-langhaarig auftretenden Investors, der keine Erfahrung im Bau von Bädern hat.

    Im Laufe der zwölf Jahre überstand das geplante Bad 2003 einen Bürgerentscheid, der am Quorum von 30 Prozent scheiterte. Mehrere Petitionen im Landtag wurden abgelehnt, Klagen gegen den Bebauungsplan kamen bis vor das Bundesverwaltungsgericht, scheiterten aber letztlich. Ab und an stellte sich der Schweizer Bauherr auf Bürgerversammlungen auch seinen Kritikern. Als er gefragt wurde, ob er sich eigentlich mit dem „Colani-Bad“ eine goldene Nase verdienen wolle, sagte der Schweizer Immobilienkaufmann mit einer Mischung von Humor und Selbstbewusstsein, er habe schon eine.

    Mit Spannung erwartet

    Ende 2009 erhielt Eicher schließlich die Baugenehmigung und im Mai 2010 die wasserrechtliche Genehmigung. Sowohl die Bevölkerung als auch der Tourismus brauche das Bad, sagt die Sprecherin der Stadt. „Das aktuelle schlechte Sommerwetter ist das beste Beispiel.“ Der Colani-Entwurf wurde von einem Architektenteam optimiert, habe aber immer noch die Zustimmung des Designers, heißt es in der Schweiz. In der Zeppelinstadt am Bodensee wartet man nun mit Spannung darauf, ob tatsächlich mit dem Bau begonnen wird.

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