Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Tauber
Icon Pfeil nach unten

DISTELHAUSEN/GRÜNSFELD: Streit um Erweiterung der Biogasanlage

DISTELHAUSEN/GRÜNSFELD

Streit um Erweiterung der Biogasanlage

    • |
    • |
    Dunkle Wolken hängen über der Biogasanlage: Die Anlage auf dem Waltersberg unterhalb des Industriegebietes in Grünsfeld soll erweitert werden.
    Dunkle Wolken hängen über der Biogasanlage: Die Anlage auf dem Waltersberg unterhalb des Industriegebietes in Grünsfeld soll erweitert werden. Foto: Foto: Uwe üttner

    Über die geplante Erweiterung der Biogasanlage in Grünsfeld informierte Rainer Ruppert von der Stadt Tauberbischofsheim in der Ortschaftsratssitzung in Distelhausen. Es bestehen von Seiten der Stadt Tauberbischofsheim und des Ortschaftsrates Distelhausen große Bedenken wegen des hierzu zu erwartenden hohen Verkehrsaufkommens von rund 3300 Fahrten auf Feldwegen und der Landstraße entlang der Distelhäuser Gemarkung.

    Streit über Anlieferungswege

    Die Erweiterung der Biogasanlage auf dem Waltersberg in Grünsfeld beschäftigen die Stadt- und Ortsverwaltung seit vielen Jahren gleichermaßen, da sich die Anlage in unmittelbarer Nähe zur Tauberbischofsheim Gemarkungsgrenze befindet. Schon damals bei der Genehmigung der Anlage hatte die Kreisstadt Zweifel wegen der unzureichenden Erschließung geäußert. Eine der Auflagen des Landratsamtes sei gewesen, die Einsatzstoffe nicht über die vorhandenen Feldwege, sondern über die Straßen anzuliefern.

    Bis jetzt habe man sich erfolglos dagegen gewehrt, dass die Anlieferung zur Anlage über die städtischen Feldwege erfolgt. Die Stadt Tauberbischofsheim soll ihre Feldwege für eine andere Kommune zur Verfügung stellen. Diese Praxis will man aber nicht hinnehmen. Laut Landratsamt handle es sich bei dem Anlieferungsverkehr um landwirtschaftliche Fahrzeuge und diese müssten schließlich über die vorhandenen Feldwege erfolgen.

    Bei der geplanten Erweiterung der Biogasanlage von Lothar Derr sollen zusätzlich eine Trockenanlage und ein weiterer Lagerbehälter für Gärreste entstehen, um eine Kapazitätserweiterung zur Erzeugung von Elektrizität und Wärme zu erreichen. Eine solche Anlage sei jedoch nicht mehr im Außenbereich privilegiert. Es wird eine extreme Belastung der Bevölkerung durch den zusätzlichen Lieferverkehr durch die Ortschaften erwartet. Überaus große Bedenken wurden auch wegen der Schadstoffe und Gerüche geäußert. „Das ist absolut nicht hinnehmbar“, meinte ein Mitglied des Ortschaftsrates. Die Anlieferungen sollen jeweils zu 50 Prozent über Grünsfeld und Distelhausen erfolgen und das bedeute allein für Distelhausen rund 3300 Fahrten. Die hier betroffenen Feldwege seien laut Gutachter für diese Belastung nicht geeignet. Man stellte diesbezüglich einen Antrag auf Beschränkung der Tonnage auf 7,5 Tonnen beim Landratsamt. Das Landratsamt aber teilte mit, dass solche Beschränkungen nicht mehr zeitgemäß seien, da es sich hier um eine landwirtschaftliche Biogasanlage handle. Die Stadt betrachte jedoch den enormen Lieferverkehr bereits als gewerblichen Verkehr. Der Distelhäuser Ortschaftsrat äußerte sich besorgt um das für Distelhausen zu erwartende Verkehrsaufkommen. Da der Feldweg nur bei guter Witterung befahren werden können, würden auch einige Fahrzeuge durch die Ortsdurchfahrt von Distelhausen fahren. Auch an gesetzlichen Feiertagen und in den Nachtstunden will man keinen Schwerverkehr auf den Straßen von Distelhausen haben.

    Sicherheit der Bürger gefährdet

    Ein weiterer Punkt sei die Verkehrssicherheit der Bürger – da sei ein solches zu erwartendes Verkehrsaufkommen untragbar. Die Feldwege auf der Gemarkung seien in erster Linie für die Distelhäuser Bürger und Landwirte da, meinte der Ortschaftsrat einstimmig.

    Die Stadt Tauberbischofsheim hat die Bedenken des Distelhäuser Ortschaftsrates zur Kenntnis genommen und die Botschaft verstanden. Inzwischen hat sich das Regierungspräsidium der Sache angenommen und will nun alle Fakten überprüfen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden