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WEIKERSHEIM: Studienzentrum will sein Image aufpolieren

WEIKERSHEIM

Studienzentrum will sein Image aufpolieren

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    FAZ-Wirtschaftsredakteur Dr. Philip Plickert beim Jahreskongress des Studienzentrums.
    FAZ-Wirtschaftsredakteur Dr. Philip Plickert beim Jahreskongress des Studienzentrums. Foto: FOTO Jerome Umminger

    Das 1979 ins Leben gerufene Studienzentrum Weikersheim (SZW) ist vielfach in die Kritik geraten, Kontakte zur rechtsextremen Szene zu pflegen und diesen eine Plattform zu bieten. Von diesem Image will sich das Studienzentrum Weikersheim nun mit einer Umstrukturierung und einer Neuorientierung entfernen.

    Nachdem vergangenes Jahr mit dem Vorsitzwechsel von Klaus Hornung hin zu Bernhard von Diemer bereits ein Generationenwechsel vollzogen wurde, soll dem nun auch ein Imagewandel folgen.

    Nicht zuletzt war das Studienzentrum Weikersheim 2007 nach der missglückten Filbinger-Trauerrede von Ministerpräsident Günther Oettinger erneut in die Kritik geraten. „Es gab damals viele Missverständnisse und wir wissen, dass es Umfelder gibt, die uns sehr kritisch sehen“, erklärte SZW-Präsident von Diemer zum Auftakt des Jahreskongresses am vergangenen Freitag.

    Daher soll vor allem mit der Rückbesinnung auf die Zielsetzung der Vereinigung, die sich selbst als „konservative Denkfabrik“ versteht, in den nächsten Jahren ein Imagewandel einhergehen. Die festgeschriebenen Ziele des Studienzentrums Weikersheim zeichnen sich unter anderem auch durch die Erhaltung der freiheitlichen Demokratie und Anerkennung von Menschenwürde und Menschrechten aus.

    Beim 32. Jahreskongress des Studienzentrums Weikersheim, das ganz im Zeichen der Wirtschaftskrise unter dem Motto „Deutschland und Europa im Epochenwandel“ stand, sprachen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche prominente Redner. Darunter Jörg Schönbohm, Innenminister des Landes Brandenburg, der evangelische Theologe Philip Kiril Prinz von Preußen und Franz Ludwig Graf von Stauffenberg, Sohn des Hitler-Attentäters.

    Die Grundidee des Jahreskongresses, der in der Orangerie im Schloss Weikersheim stattfand, ist mit den Worten von Bernhard von Diemer ein sogenannter „Think tank“. Mit Beiträgen von zahlreichen fachkundigen Referenten sollen relevante Fragen der Gegenwart beantwortet werden. Allerdings, sagt von Diemer, liege ein Hauptaugenmerk auch darauf, alternative und vor allem konservative Ideen und andere Lösungsvorschläge einzubringen. Von Diemer betonte, dass all dies auf einer nicht-parteigebundenen Basis passiert.

    Der Kongress-Samstag war schließlich von Referentenbeiträgen geprägt. Die Redner aus den verschiedensten Bereichen wie Kirche und Politik hatten sich jedoch alle mit einer zentralen Fragestellung im Bezug auf die Wirtschaftskrise beschäftigt: „Wie gehen wir das Problem an? Was kommt nach dem Nebel?“

    Den Ausklang des Rednerprogramms bildete am frühen Samstagabend eine Podiumsdiskussion mit zahlreichen Krisengeplagten. Dabei wurde die Wirtschaftskrise aus der Sicht verschiedener Betroffener wie einem Banker, einem Unternehmer, aber auch einem Sanierer betrachtet, analysiert und auch ein kleiner Ausblick gewagt.

    Veränderungen des Jahreskongresses des Studienzentrums Weikersheim bildeten ein umfangreicher Event- und Kulturbereich, der auch in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll. SZW-Präsident von Diemer erklärte, dass in Zukunft auch mehr auf den Kulturbereich eingegangen werden soll. Als Beispiele nannte er den Weinbau, die Museen, und Kunstausstellungen. Zudem soll durch verschiedene Zusatzangebote die Teilnahme am Kongress noch weiter gesteigert werden. Erste Planungen in diese Richtung sind unter anderem eine vorgesehene Kinderbetreuung sowie ein Buspendelverkehr.

    Den Auftakt zum Jahreskongress, zu dem über 100 Teilnehmer aus ganz Deutschland angereist waren, vollzog der Wirtschaftsredakteur Dr. Philip Plickert der FAZ mit seinem Beitrag zum Thema „Soziale Marktwirtschaft in der Weltwirtschaftskrise“. Dieser schoss sich vor allem auf das Fehlverhalten der Politik, insbesondere das der USA ein, und betonte, dass für die Wirtschaftskrise nicht allein die viel zitierte Gier der Banker verantwortlich sei.

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