Insgesamt 18 mögliche Ausbildungen bieten die drei Industriebetriebe VS, Weinig und Mafi in der Hochhäuser Straße in Tauberbischofsheim an. Sowohl im technischen als auch im Verwaltungsbereich stehen Schulabgängern alle Möglichkeiten offen. Dabei reicht das Spektrum vom Holzmechaniker/Holzmechanikerin über Industriemechaniker/Industriemechanikerinbis hin zu Industriekaufmann/Industriekauffrau und zum dualen Studium im Wirtschaftsingenieurwesen oder im Maschinenbau. Der aktuelle Bedarf ist bei allen drei Firmen groß.
"Wir suchen dringend Auszubildende, auch für das Lehrjahr ab September", spricht Olivier Stöckle, Leiter Lehrwerkstatt Holz bei VS, aus, was allen drei Firmen Sorgen macht. Denn durch Corona und wegen der geburtenschwachen Jahrgänge kommen immer weniger Bewerbungen zu den renommierten Firmen, die alle eine eigene Lehrwerkstatt unterhalten. Mafi hat sogar seine Lehrwerkstatt neu eingerichtet, wie leitender Ausbilder Jürgen Metzger berichtet. Man sucht für das kommende Lehrjahr dringend Industriemechaniker, welches im Herbst beginnt. Bei VS und Weinig sieht es nicht viel besser aus.
"Holzmechaniker willkommen", freut sich das Personalwesen auf Bewerbungen. "In den vergangenen Jahren haben wir 80 bis 85 Prozent unserer Auszubildenden durch ein zuvor bei uns absolviertes Praktikum gekannt", berichtet Gerd Seitz, leitender Ausbilder bei Weinig. Die seien in den vergangenen beiden Jahren fast alle ausgefallen, wegen Corona. Und auch die Berufsbildung an den Schulen wurde aus diesem Grund zurückgefahren, hat Tabea Göhricke vom Personalwesen der VS beobachtet. Zusätzlich entscheiden sich junge Schulabgänger immer später für einen Beruf oder ein Studium. "Die Last Minute Börse ist voll im Trend", merkt Beatrix Hübner vom Personalwesen bei Mafi schon länger.

"Handwerkliches Geschick steht in keinem Zeugnis", weiß Seitz aus Erfahrung. Deshalb sei es besonders wichtig, den oder die zukünftigen Auszubildenden persönlich kennenzulernen, was bei einem Praktikum ideal ist. "Schulnoten sind nicht alles", bestätigt auch Olivier Stöckle. Er hat allerdings beobachtet, dass das Alter der Auszubildenden immer mehr ansteigt. Das hänge sicher mit der immer längeren Zeit in der Schule zusammen, aber auch mit der Abbruchquote bei Studienanfängern.
In den drei Firmen sind Berufsanfänger aller Schulformen willkommen. Nur die Motivation muss stimmen, sind sich alle Verantwortlichen sicher. Und die Aufstiegsmöglichkeiten sind immer gegeben. "Nach der Ausbildung ist nicht das Ende", hat Max Hartwig am eigenen Leib erlebt. Nach seiner Ausbildung bei der VS bildet er sich jetzt in einem dualen Studium weiter. Und auch Lukas Staus, Auszubildender zum Industriemechaniker bei Weinig, weiß heute schon, dass er nach der Ausbildung weitermachen möchte. "Mit dem Wissen von heute hätte ich kein Abitur gebraucht". Das lebenslange Lernen ist bei den drei Firmen selbstverständlich und wird sogar gefördert, wie Bianca Seifert, vom Personalwesen bei Weinig, bestätigt.
Beim Tag der Ausbildung am Samstag, 30. April, stehen Ausbilder und Auszubildende von 9 bis 14 Uhr Rede und Antwort. Jede der drei Firmen hat sich ein spezielles Programm für die interessierten Jugendlichen ausgedacht. Zudem sind Vertreter der Beruflichen Schulen, von Krankenkassen und der Arbeitsagentur mit im Boot, um Fragen zu beantworten und den Weg in die duale Ausbildung zu begleiten.

Bei Mafi wird die frisch sanierte und mit einer neuen Fräs- und Drehmaschine ausgestattete Lehrwerkstatt präsentiert und alle Fahrzeuge vorführt. Die Firma Weinig konzentriert sich alles auf das "Expo-Center". Hier gibt es Informationen zu den einzelnen Berufsausbildungen oder dualen Studiengängen. Außerdem werden Maschinen laufen und die Fensterbauanlage kann durch eine Virtual Reality Brille in der Produktion betrachtet werden. VS bietet unter anderem die Möglichkeit, in der Holzwerkstatt selbst tätig zu werden. Man fertigt einen Holzhammer, freut sich Olivier Stöckle auf möglichst viele Interessierte.
Start zum Tag der Ausbildung ist auf dem Parkplatz zwischen VS und Weinig in der Weinigstraße in Tauberbischofsheim.